Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 448
(PDF, 148 MB)
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446 Psychische Studien, XLIII. Jahrg. 9.-10. Heft (Sept.-Okt. 1916.)

Dieser Erzählung einmal nachzuforschen, schien mir der Mühe
wert, um festzustellen, ob dieselbe wirkliche Begebenheiten zur
Grundlage habe, und ich begab mich deshalb nach W. (Werl in
Westfalen, bei Unna, Soest.) An ca. 10 verschiedenen Stellen zog
ich Erkundigungen ein, doch die Berichte widersprachen sich teilweise
. 5 verschiedene Ortschaften, die in der Umgebung lagen
und in welcher sich das Ereignis zugetragen haben sollte, wurden
mir angegeben, doch nirgends war das betreffende stumme Mädchen
zu entdecken. An verschiedenen Stellen wurde behauptet, ein
Junge habe die Prophezeiung gesprochen und nicht Ende August,
sondern am 17. August sei Friede. Auch wurde erzählt, daß das
Mädchen nicht aus der Schule gekommen sei, sondern es hätte nicht
zur Schule gewollt und als Grund der Mutter gesagt, daß der Vater
an dem Tage käme. Von anderer Seite wurde behauptet, daß die
Großmutter des Kindes die Geschichte selbst in einem Geschäfte
erzählt habe. Jedoch niemand wußte in demselben von einer solchen
älteren Frau und es wirkte ziemlich belustigend auf die Leutchen,
als sie von der Ehre erfuhren, die ihnen widerfahren sein sollte.
Auch erfuhr ich, daß bereits von W. aus gewissenhafte] Erkundigungen
eingezogen seien, aber mit negativem Erfolge. Ich begab
mich nun zum Herrn Sanitätsrat F., der mir erklärte, daß es wohl
zwecklos sei, weitere Erkundigungen einzuziehen, da er wüßte,
daß das Mädchen nirgends zu finden sei und die Geschichte wohl
ein Produkt der Volksphantasie darstelle. Auch erinnert sich dieser
Herr, daß vor einiger Zeit eine Zigeunerin einen Bauer, der wenig
Lust zeigte, sich etwas wahrsagen zu lassen, dadurch tiberzeugt
habe, daß sie gesagt, wieviel Geld er gerade habe, nämlich — 45.X
Das seien offenbar die von denen in der neuen Geschichte

die Rede sei. — Da die Angabe des Friedensdatums auf eine Wiener
und eine russische Prophezeiung hinweist und die letztere in dortigen
Zeitungen gestanden hatte, kam ich zu der Überzeugung, daß
eine wirkliche Begebenheit wohl nicht vorliege. Wie nachteilig
aber eine solche Erzählung auf leichtgläubige Gemüter wirkt, habe
ich besonders bei einer Frau beobachtet, die von der Wahrheit
dieser Voraussage so fest tiberzeugt war, daß sie sich wegen Geschäftsaufgabe
ganz und gar nach genanntem Datum gerichtet
hatte." — Es wäre dringend zu wünschen, daß allen diesen angeblichen
Prophezeiungen, welche fetzt die Tagesblätter bringen und
die meist nur mehr oder weniger klar bewußte eigene Vermutungen
der „Seher" wiedergeben, ebensb gewissenhaft und
gründlich auf die Spur ihrer Entstehung nachgegangen würde!

f) Die Stimme der Hühner. In einer skandinavischen
Zeitschrift für Naturkunde widmet der Zoologe Th. Schjeldrupp
den Lauten, die die Hennen von sich geben, einen eingehenden
und sachkundigen Aufsatz, der den Laien, die bisher der Ansicht
waren, daß zwischen dem Gegacker der einen und dem Gegacker


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