Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 456
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1916/0460
454 Psychische Studien. XLII1. Jahrg. 9.-1Ö. Heft (Sept.-Okt. 1916).

Literaturbericht.

Nachstehend besprochene Werke sind zu Originalpreisen dnrch die Buchhandlung
von Oswald Matze, Leipzig, Lindenstraße 4, zu beziehen.

Bücherbesprechung.

Unser Seelenleben im Kriege. Psychologische Betrachtungen eines
Nevenarztes von Dr. Wilhelm Stekel (Wien). Verlag von Otto
Salle in Berlin W 57. Preis geh. 2 M. —

Der als Seelenforscher rühmlichst bekannte Verf. sagt zur Einleitung
: „Die verschiedenen Aufsätze, die ich m diesem Büchlein
der Oeffentlichkeit übergebe, sind während des Krieges entstanden
und bieten in zwangloser Form eine Darstellung unseres Seelenlebens
im Kriege. Sie werfen verschiedene Probleme auf, an denen
der Soziologe und Psychologe nicht achtlos vorbeigehen darf. Ich
stand bei Beginn des Krieges ununterbrochen im Dienste eines
Spitals im ELinterlande. Viele dieser Skizzen sind während des
Nachtdienstes entstanden. Es wurde oft nur flüchtig hingeworfen,
was sich von Gedanken und Erfahrungen hartnäckig aufdrängte.
Trotzdem wollte ich nichts an dem ersten Eindrucke ändern, nicht
feilen, nicht die Form zerbrechen, die mir der Moment befohlen
hatte. Auf diese Weise wird der Leser ein treues Bild der ganzen Zeit
gewinnen, die »aus der Perspektive des Hinterlandes gesehen wurde.
Keines der hier angeschnittenen Probleme ist restlos erschöpft. Es
werden nur Anregungen, nicht Erledigungen geboten. Und wenn
die Gedanken, die sich hier zu einem Ganzen vereinen, bei dem
einen oder dem andern fruchtbares Erdreich finden, wo sie Wurzel
schlagen können, wenn sie hier und dort anregen und dem Gehalt
und Form geben, was flüchtig selbst gedacht und gefühlt wurde, —
wenn sie dem Ausdruck verleihen, was ein Teil der Stimmung aller
war, so haben sie ihren Zweck erfüllt." — Dr. — 1.

Das liebe Ich. Grundriß einer neuen Diätetik der Seele. Von Dr.
Wilhelm Stekel, Nervenarzt. (Wien) 1916. Verlag von
Otto Salle in Berlin W. 57. Preis geh. 3 M., geb. 4 M.

Es hat lange gedauert, bis man eingesehen hat, daß die sogenannten
Nervenkrankheiten Seelenkrankheit sind. Jetzt vollzieht
sich eine große Wandlung. Die meisten Nervenärzte werden Seelenärzte
. Sie befassen sich mit den Erlebnissen und dem Milieu des
Kranken, sie erforschen seine Einstellung zur Welt, sie korrigieren
seine falschen Ansichten, sie trachten ihn aus der schädlichen
Dämmerung der Phantasien zu reißen und ihn mit der Wirklichkeit
auszusöhnen. Der Arzt ist zum Erzieher, Beichtvater und Lehrer
der Menschen geworden . . . Der Arzt muß also der Erzieher der
Kranken werden. Der Analyse, die eigentlich nur eine zersetzende,
zerstörende Arbeit ist. muß eine zusammenfassende, aufbauende,
schaffende folgen. Die Analyse trägt die alten Festungswälle, die
trotzigen Bastionen, die dunklen Zwingburgen, die baufälligen
Buinen der Neurose ab. An ihrer Stelle müssen sich die neuen,
wohnlichen, lichten Bauten der Seele erheben. Der Arzt muß dem
Kranken ein Lebensziel und eine Weltanschauung geben, mit der
er leben kann. Von allen diesen Strömungen gibt dies kleine
Büchlein Kunde. Es .enthält Beiträge zu einer neuen Diätetik der
Seele. Die Form dieser Essays ist eine künstlerische. Verf. hat
sich immer bemüht, seine eigenartigen Gedanken in anregender
Weise zu fassen und den trockenen Ton des Gelehrten zu vermeiden
. Die Zeiten sind vorüber, da Langeweile für ein unentbehrliches
Erfordernis der Gelehrsamkeit galt. Daß der Arzt ein
Künstler sein muß, ist eine bekannte Tatsache. Erst der Seelenarzt


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