Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 458
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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456 Psychische Studien. XLIII. Jahrg. 9.-10. Heft. (Sept.-Okt. 1916.)

ganze Buch hinzieht, ist der, nachzuweisen, daß die verschiedenen
Arten von Weltanschauung all dieser hier genannten Denker und
Dichter in ihrer weiteren Vertiefung notwendig dahin führen müssen,
worin die Weitanschauung des Verfassers selbst gipfelt, nämlich zu
der von ihm sogenannten Geisteswissenschaft. Wir wollen nur
einige den Inhalt dieses Buches charakterisierende Sätze aus ihm
anführen. Seite 268 lesen wir: „Verständnis für die Erfahrungen,
welche die Menschenseele durch eine Vorsteliungsart macht, wie sie
sich in der Denker-Reihe von Fichte bis Hamerling offenbart, wird
verhindern, daß eine Weltanschauung, die den Gesichtspunkt des
schauenden Bewußtseins — wie in diesem Buch Steiner
den Gesichtspunkt bezeichnet, von dem aus er selbst die Welt betrachtet
— als einen berechtigten anerkennt, zurückfällt in Seelenstimmungen
, welche ähnlich wie die alte indische eher durch eine
Herabdämpfung als durch eine Steigerung des gewöhnlichen Bewußtseins
das Erwachen in der geistigen Wirklichkeit suchen. Der
deutsche Weltanschauungs-Idealismus strebt nicht nach Herabdämpfung
des Bewußtseins, sondern sucht innerhalb des Bewußtseins
nach den Wurzeln derjenigen Seelenkräfte, die stark genug
sind, um mit vollem Ich-Erlebnis in die geistige Wirklichkeit einzudringen
. In ihm hat die Geistesentwickelung der Menschheit
das Streben in sich aufgenommen, durch Erstarkung der Bewußtseinskräfte
zur Erkenntnis der Weltenrätsel zu kommen."
Besser als es in in diesen paar Sätzen geschieht, kann man den
gedankenreichen Inhalt dieses Buches nicht in aller Kürze zusammenfassen
, und ich denke, daß die angeführten Sätze wohl dazu
angetan sein dürften, bei den für solche Probleme der eigenen
Geistesentwickelung empfänglichen Lesern das Verlangen zu erwecken
, mit diesem Inhalt nähere Bekanntschaft zu machen. Dhd.

Ku Hting Ming: Der Geist des chinesischen Volkes und der Ausweg
aus dem Krieg. (Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1916.)
131 Seiten. Preis brosch. M. 3.50, geb. M. 4.80.

Verfasser entstammt einer reichen Kaufmannsfamilie in Singa-
pore und kam mit 16 Jahren nach Großbritannien, wo er in Edin-
burg studierte und den Titel eines magister artium erwarb. Darauf
hielt er sich mehrere Semester an der Universität Leipzig auf, benutzte
jedoch diese Studienzeit zu vielfachen Reisen innerhalb
Deutschlands. Nach seiner Heimkehr trat er m den chinesischen
Staatsdienst ein und war längere Zeit Sekretär des Vicekönigs von
Wuchang. Jetzt lebt er als Privatmann in Peking. Das oben angeführte
in hohem Grade unsere Beachtung verdienende Buch enthält
vier Kapitel: 1. Der Geist des chinesischen Volkes. 2. Die
chinesische Frau. 3. Die chinesische Sprache. 4. John Smith in
China, und einen Anhang: Die Religion der Pobeiverehrung und
der Ausweg aus dem Krieg. — Um zu zeigen, wess' Geistes Kind
dieser Chinese ist, seien hier ein paar Stellen aas dem Buche angeführt
: „Der chinesische Geist ist eine heitere und gesegnete Gemütsart
, die uns befähigt, das Leben der Dinge zu durchschauen."
Für diesen Chinesen ist Goethe, den er sehr gründlich studiert zu
haben scheint, der echte Europäer, und Konfuzius, der nicht eine
Religion gegründet, wohl aber einen Ehrenkodex aufgestellt hat,
der echte Chinese. — Verfasser hat ferner einen „Katechismus
angelsächlscher Ideale entworfen, der folgende Fragen
und Antworten enthält: Was ist das Hauptziel des Menschen?
Die Antwort des Briten lautet: „Das Britenreich zu verherrlichen.*
— Glaubst du an Gott ? „Ja, wenn ich in die Kirche gehe." — An
was glaubst du, wenn du nicht in der Kirche bist? „Ich glaube
an Zinsen, an das, was sich bezahlt macht." — Was ist die Recht-


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