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498 Psychische Studien. XLH1. Jahrg. 11. Heft. (November 1916).
Kurze Notizen.
a) Zur Wünschelrutenfrage bringt Prof. Dr.
Moriz Benedikt, über dessen epochemachendes Rutenbuch
unser hochgeschätzter Mitarbeiter Dr. Freudenberg im Augustheft
d. J. eingehend berichtet hat, in Nr. 34 der Berliner „Woche**
(19. Aug. 16) einen mit 3 lehrreichen photographischen Bildern
geschmückten Leitartikel, über den jeder erfahrene Okkultist sich
freuen muß. Die die Marschroute für diesen Aufsatz vorschreibende
Aufforderung, darin kundzugeben, wie er auf den
Gedanken kam, solche Versuche anzustellen, beantwortet der greise
Wiener Hochschullehrer mit Hinweis auf seine Monographie:
„Biomechanik und Biogenesis**, dahin, daß alle Wege, die er
wissenschaftlich in seinem Leben gegangen, in ein .Gedankenfeld
führen oder dasselbe kreuzen, auf dem sich „die latenten Emanationen
von Reichenbach tummeln**. Auch seine jetzigen
Untersuchungen stammen direkt von dem Grundgedanken der
„Emanation als allgemeine Erscheinung und als der intimste Ausdruck
des fortwährenden Auf- und Abbaues der Natur**, welche
Gedankenrichtung seine Monographie: „Die latenten Emanationen
der Chemikalien** weiter verfolgt. Von der Allgemeinbedeutung
der Rutenversuche für die Erforschung aller innersten Geheimnisse
der Stoffe und der Vorgänge in der organischen und anorganischen
Welt macht sich heute nach Benedikt niemand einen Begriff,
weshalb diese Versuche bis in die jüngsten Tage die allgemeine
Ableugnung der „Intellektuellen** gefunden haben. Erst der Weltkrieg
hat die Zweifellosigkeit der (von den Okkultisten längst be-
halteten) Tatsachen erwiesen, indem in der deutschen und
österreichischen Armee mit Hilfe der Rute zahlreiche Wasserquellen
entdeckt wurden, die für die improvisierten Spitäler in
Baracken, sowie Lazarettanlagen ungeheure hygienische Dienste
geleistet haben. „Heute noch die primitivsten Tatsachen leugnen
zu wollen, ist eine schwere Versündigung gegen die Wehrmacht
des Staates und gegen den gesunden Menschenverstand.** Die
„Intellektuellen** werden sich jetzt also wohl endlich dem „Zwangsgesetz
der Souveränität der Tatsachen** in dieser Frage und, wie
wir hoffend beifügen^ bald auch noch in anderen bisher als
„okkulter Schwindel** verschrieenen Problemen unterwerfen
müssen. Wir hoffen das um so mehr, als es Prof. Benedikt tatsächlich
gelungen ist, die Lehre von der Rute, die nun bereits zu
einer ausgebildeten Technik, zu einer Kunst und Wissenschaft gediehen
ist, nicht nur um Wasser aufzufinden und auch andere
Ich habe solche echte Klopf töne bei Medien fast aller Nationen gehört
. Der Unterschied ist aber, daß Miss Oottrell dieselben bei
hellem Sonnenschein, selbst auf Cement, hervorbringen kann.
(W. R)
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