Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 508
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1916/0512
506 Psychische Studien. XLIII. Jahrg. 11. Heft. (Noverab** 1916).

Literatur erhöht wird, von Vischers vielgelesenem und -besprochenem
Buch mit Recht: „Es täuscht uns kein falsches Glück vor, das am
Ziel auf uns wartet. Glück? Was ist es anderes als der blaue Schein,
der auf der fernen Landschaft liegt und der, wenn wir uns nähern,
verschwindet, um das Bild zu verklären, welches wir hinter uns gelassen
haben. — So narrt es uns? Nicht ganz; denn auf dem Wege
haben wir das Leben kennen gelernt. Wir nehmen freiwillig den
Fluch auf uns, der die ersten Menschen aus dem Paradies getrieben
hat: arbeiten, kämpfen, leiden für uns, unsere Zeit, und für kommende
Geschlechter. Wahrlich ein Buch, das nicht nur sterben, sondern
auch leben lehrt.8 Fritz Freimar.

„George Sand. Ein Buch der Leidenschaft" nennt Dora Duncker
ihr neuestes Werk, den dritten historischen Roman, den der Verlag
von Rieh. Bong, (Berlin W. 57, 334J3., Preis 5 Mk., fein gebunden
6,50 Mk.) aus der Feder der bekannten Romanschriftstellerin in seiner
sehr empfehlenswerten Serie „Romane beiühmter Männer und Frauen44
bringt. Der Untertitel deckt das Werk in seiner vollsten und
tiefsten Bedeutung. Heiße Leidenschaft, Liebe, in ihren fieberhaftesten
Phasen, durchpulsen das Buch, das uns von der ersten bis
zur letzten Seite in nie ermüdender Spannung hält. George Sands
unglückliche Ehe, ihre Flucht aus dem Hause des Gatten, ihre
ersten Lehrjahre anf der Redaktion des „Figaro", ihre Beziehungen
zu Jules Sandeau, die heißen Leidenschaften und deren seltsame
psychologische Phasen, die sie mit Alfred de Musset und Friedrich
Chopin verbanden, bilden den dramatischen Kern der Handlung.
George Sand (nach einem Landsmann und späteren intimen
Freuud sich so nennend, eigentlich Aurore Dupin), geboren
1804 in Paris, seit 1822 vermählt mit dem Lebemann Baron Casimir
Dudevant, welchem sie einen Sohn und eine Tochter gebar,
verließ in unüberwindlichem Freiheitsdrang und beseelt von der
leidenschaftlichen Begierde, die Welt kennen zu lernen und ihre
hohe dichterische Begabung in der Hauptstadt zu betätigen, Mann
und Kinder und wurde 1831 endgiltig geschieden. Schon die Titel-
heldm ihres ersten vielbesprochenen Romans, die schöne unglückliche
Indiana, deren Gatte ein verrohter Mensch, der Geliebte ein
Treuloser und nur der „ Freund* stark und zuverlässig ist, trägt unverkennbar
den Stempel einer schöpferischen Frauenseele, die in
allen ihren Werken und Handlungen beweisen wollte, daß eine Ehe
ohne Liebe die schwersten sittlichen Gefahren für die Frau und
damit für die ganze Gesellschaft mit sich bringen muß. Nach
vielen Drangsalen hoher Liebe und romantischen Reisen mit den
geistvollsten Männern ihrer Zeit starb diese kühnste uad geistig
bedeutendste Vorkämpfer in weiblicher „Emanzipation" aus der ersten
Hälfte des vorigen Jahrhunderts erst 1876 auf ibrem ererbten Schloß
Nohant in der alten Grafschaft Berry (zwischen Loire und Cher). —
Kaum betont zu werden braucht, daß dem neuen Werk Dora Dunckers
geistreich verwertete ausgiebige Studien der Zeitgeschichte zugrunde
liegen; ausführliche Quellenangaben erhöhen den Wert des Buchs
unter dem geschichtlichen Gesichtspunkt. Wir sehen in das Getriebe
der Presse, speziell des „Figaro", der „Revue des deux Mondes*
usw. Die Verfasserin zeigt uns die Pariser Gesellschaft jener Tage
in amüsant-satirischer Form. Berühmte Politiker, zeitgenösische
Dichter, um nur Balzac, Alexandre Dumas, Viktor Hugo, Heinrich
Heine zu nennen, greifen in die Handlung ein. Wir erhalten einen
Einblick von starkem künstlerischem Wert in die Pariser Theater.
Vor allem auch ist die Umwelt, in der die Handlung sich bewegt,


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