Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 512
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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10 Psychische Studien. XLIJI. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1916

einem ähnlichen (ich sage nicht „gleichen") Vorgang beruht?
Können nicht die Gedanken auch Ströme oder Schwingungen
einer bis jetzt noch nicht näher bekannten Kraft und kann nicht
unser Gehirn etwas wie ein Kohärer sein? Mit der Feststellung
der Möglichkeit der Gedankenübertragung von Person zu Person
verlassen wir also die Schranken von Raum und Zeit nicht. Wir
kennen genau den Urheber und Sender des Gedankens, wie wir
den Empfänger kennen. Nur der Vorgang selbst und die Kraft,
welche die Übertragung bewirkt, sind uns noch ein Geheimnis.
Aber daran ist nichts Wunderbares, nichts, das außerhalb der uns
bekannten Naturordnung liegt oder zu liegen braucht. Denn der
Vorgang unseres Denkens ist uns ja auch noch ein Geheimnis,
ohne daß wir ihn deshalb als ein Wunder ansehen. Wesentlich
anders jedoch wird die Sache, wenn uns die Feststellung gelingt,
daß Gedanken und Bilder von außen her in unser Bewußtsein
treten können, bei denen eine lebende Persönlichkeit als Sender
ausgeschlossen ist. Dieser Beweis soll jetzt erbracht werden. Er
kann als erbracht gelten, wenn der Vorgang, den wir als Hellsehen
bezeichnen, als einwandfreie Tatsache festgestellt werden
kann.

Unter Hellsehen versteht man die Wahrnehmung von Vorgängen
und Erscheinungen ohne Zuhilfenahme der Augen oder
anderer Sinne, aber auch ohne Vermittlung der Gedankenübertragung
. Der berühmte, von Kant beschriebene und auch in
diesen Abhandlungen bereits erwähnte Fall von Hellsehen, in dem
Swedenborg einen Brand in Stockholm sah und beschrieb (Abhandlung
II) gehört sehr wahrscheinlich in dieses Gebiet, obwohl
der Einwand nicht gänzlich zurückgewiesen werden kann, daß
hier möglicherweise nur Gedankenübertragung stattgefunden hat.
Denn viele Leute in Stockholm sahen den Brand, und die Möglichkeit
ist daher nicht ausgeschlossen, daß Swedenborg den Brand
nicht unmittelbar gesehen, sondern nur das Vorstellungsbild eines
Zuschauers aufgenommen hat. Könnte der zu führende Beweis
nur auf solche Fälle gestützt werden, so wäre er wissenschaftlich '
unzulänglich, wie merkwürdig und wunderbar die Fälle auch sein
mögen, In den ne ;esten Nummern des „Türmers" (3. B. Heft 1 5 v. J.)
sind verschiedene ähnliche Fälle unter der Bezeichnung „Seelische
Fernwirkungen4* mitgeteilt. Wir lesen da von allerlei Erlebnissen
aus dem letzten^ Kriegsjahr. Die beiden folgenden mögen
zitiert sein:

Herr Apotheker D. berichtet von einem Winzer seiner Gegend,
der am 17. Februar d. J. morgens 10 Minuten vor 5 Uhr, „im
Bette wachliegend und betend", plötzlich hörte, wie sein im Felde
stehender Sohn mehrmals nach ihm rief. Er war der festen


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