Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 515
(PDF, 148 MB)
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Iiiig: Lebt die Seele nach dem Tode fort ?

513

Dieser letztere Satz ist von besonderer Wichtigkeit, weil er
einen Schluß auf den Vorgang des Hellsehens zuläßt. Hiernach
tritt das Bild oder der Begriff nicht fertig und plötzlich ins Bewußtsein
, vielmehr findet ein allmähliches Ineinanderfließen von
Subjekt und Objekt, von Persönlichem und Sachlichem, von Seele
und Gegenstand — oder, wie man sich sonst noch ausdrücken
will — statt. Es bleibt dabei vorerst noch völlig unentschieden,
ob die Seele zu den Dingen kommt oder ob die Dinge zu der
Seele kommen, oder ob sie sich beiderseits entgegengehen. Wir
sehen nur, daß sie sich in der Tat zusammenfinden und daß anscheinend
tote Dinge zu Vorstellungen, zu Bewußtseinsformen und
Gedankenbildern werden, ohne Vermittlung der Augen und Ohren
oder des Tastsinns. Ja mehr noch, wir werden gewahr, wie sich
ihr innerstes Wesen offenbart, ihre Substanz, ihre chemische Beschaffenheit
, ihr Geschmack und Geruch, ohne nähere Untersuchung
, ohne Gaumen und Nase. Es offenbart sich uns eine
neue, völlig unbegreifliche, durch unsere körperlichen Organe in
keiner Weise erklärbare Art der Wahrnehmung und Erkenntnis,
die uns auf einen verborgenen Organismus der Erkenntnis hinweist,
dessen Wirkungsweise außerhalb jeder Erfahrung liegt. Man
wird bei den vorstehend erwähnten Versuchen unwillkürlich an die
Fähigkeit der Seherin von Prevorst erinnert, welche die innersten
Eigenschaften verschiedener Dinge zu benennen wußte, nachdem
sie diese Dinge einige Augenblicke in der linken Hand gehalten
hatte. Allein, wir wollen in diesem Zusammenhang nicht auf die
Seherin von Prevorst zurückgreifen, sondern uns an die sicher be-
glaubigten Beispiele und einwandfrei geführten Beweise aus der
allerneuesten Zeit halten, damit gegen die Beweiskraft dessen,
was hier ausgeführt werden soll, so wenig wie möglich Einwände
erhoben werden können.

Nachdem in den bis jetzt erwähnten Experimenten über das
Hellsehen sozusagen dessen Elementarstufe gezeigt worden ist, soll
das folgende einen Schritt weiter führen. Es ist dem Dezemberheft
, Jahrgang 1913, der naturwissenschaftlichen Zeitschrift
„Kosmos** entnommen und hat den bekannten Hygieniker der Universität
Freiburg, Prof. Dr. Max Schottelius, zum Darsteller und
Gewährsmann. Hiernach kam im September 1912 der 40jährige
Israelit Ludwig H. nach Deutschland und wohnte vom 20. September
bis zum 10. Oktober in Freiburg i. B., während welcher
Zeit Prof. Schottelius seine Befähigung als Hellseher prüfte, die
schon von mehreren badischen Gerichtsärzten, welche sich in dem
gegen H. wegen „Betrug** eingeleiteten Verfahren als Gutachter
zu äußern hatten, festgestellt worden war. H. hat eine bewegte
Vergangenheit. Als dreijähriges Kind zeigte er eine auffallende


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