Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 522
(PDF, 148 MB)
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520 Psychische Studien. XLIII. Jahrg 12. Heft (Dezember 1916)

Seiten ein Bescheid geworden sei, welcher die Darstellung der
Frau Morgan-Dawson durchaus bestätigte.

Wir haben in diesen wie in den vielen anderen von
Flammarion, Prof. Hyslop, der „Gesellschaft für psychische
Forschung** und anderen gesammelten und geprüften Fällen eine
solche Fülle verschiedenartigster Wahrträume vor uns, daß angesichts
ihrer Fülle und Eigenart jeder Zweifel schweigen muß.
Sie zeigen uns, daß unter dem menschlichen Wachbewußtsein ein
Erkenntnisorganismus schlummert, für den Raum und Zeit nicht
vorhanden sind. Dieser Organismus, für den wir der Einfachheit
halber den Ausdruck „Seele** gesetzt haben, ohne damit mehr
sagen zu wollen, als was sich nach den bisherigen Ausführungen
darüber sagen läßt, funktioniert unabhängig vom Körper und von
den Gesetzen der Materie. Er scheint in seiner Substanz (wenn
dieser Ausdruck überhaupt gebraucht werden kann) dem unerklärbaren
„Etwas** gleich zu sein, das die Naturwissenschaft als
„Weltäther'* bezeichnet, ohne mit diesem Wort mehr sagen zu
können, als daß dieser Weltäther vorhanden ist, daß Kräfte von
ihm ausgehen (Ätherspannungen) und daß er weder die Eigenschaften
der Materie aufweist, noch deren Gesetzen gehorcht.
Das, was wir als „Seele** bezeichnen, ist mehr als der Weltäther,
es ist Gedanke, Gefühl, individuelle Energie — und der Weltäther
ist vielleicht von diesem allem nur der Träger. Daß diese Schluß-
folgerungen durchaus nicht zu weit gehen, wird man nach dem
Stand der heutigen Naturwissenschaft und der modernen Naturphilosophie
mit Recht behaupten können. Ist doch schon der
gewiß sehr nüchterne und geistesklare Königsberger Philosoph
Kant, dem die Ergebnisse der modernen Seelenforschung noch
nicht bekannt waren, zu der Überzeugung gekommen, die er in
den Worten ausdrückte:

„Ich gestehe, daß ich sehr geneigt bin, das Dasein nicht
materieller Naturen in der Welt zu behaupten und meine Seele
selbst in die Klasse dieser Wesen zu versetzen ... Es wird
künftig, ich weiß nicht, wo oder wann, noch bewiesen werden,
daß die menschliche Seele auch in diesem Leben in einer unauflöslich
verknüpften Gemeinschaft mit allen unmateriellen Naturen
der Geisterwelt stehe, daß sie wechselweise in diese wirke und
von ihnen Eindrücke empfange, deren sie sich aber als Mensch
nicht bewußt ist, solange alles wohl steht/4

Die letzten Worte, „solange alles wohl steht'*, sind wichtig.
Sie drücken zwar "nicht ganz klar das aus, was wir heute wissen,
aber sie deuten es doch an. Denn es ist Tatsache, daß das erkennende
Licht der Seele in dem Grade aufleuchtet, in dem das
körperliche Leben und dessen waches Bewußtsein zurücktritt. Im


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