Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 545
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Böhm: Rätsel der Natur.

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wird dem Arzte und Tierarzte manche Rätsel, die sich ihm bei
bestimmten Erkrankungen seiner Patienten zeigen, lösen helfen.
Desgleichen könnte der Psychologe hinsichtlich mancher Phäno-
mene Aufschluß bekommen. Hier sollen nur auszugsweise einige
beachtenswerte Punkte angeführt werden.

Jeder Gebildete weiß, daß der unter einer Lichterscheinung
auftretende Blitzstrahl nichts anderes darstellt als einen raschen
Ausgleich der elektrischen Spannung, welche zwischen einer Wolke
und dem Erdboden infolge der verschiedenen (positiven und negativen
) Ladung derselben bestand. Eine solche Spannungsdifferenz
zwischen den höheren Schichten der Atmosphäre und der Erde besteht
nun in geringerem oder stärkerem Grade auch zu anderen
Zeiten. Man nennt diese Erscheinung das Potentialgefälle der
Atmosphäre. Mit unsern gesunden fünf Sinnen können wir dasselbe
nicht wahrnehmen, jedoch zeigen besonders konstruierte
Apparate den Verlauf und die Art desselben genau an.

Die Menge der positiven oder negativen Ionen unmittelbar
über dem Erdboden ist je nach der Jahres- und Tageszeit, der
geographischen Lage des Ortes und der geologischen Beschaffenheit
der oberen Erdschichten verschieden; das gleiche ist der Fall
in den höheren Luftregionen je nach meteorologischen und wahrscheinlich
auch kosmischen Vorgängen. Als Ionisationsquellen
sind anzusehen einerseits die Sonne, andererseits der örtlich sehr
unterschiedlich große Gehalt des Erdbodens an radioaktiven
Stoffen. Je nach der Intensität der ultravioletten Strahlen des
Sonnenlichts und der ß~ y-Strahlen und Emanationen der
radioaktiven Substanzen wird, beeinflußt durch die eben genannten
Faktoren, in der Luft mehr ein Gleichgewicht zwischen positiven
und negativen Ionen oder eine größere Anhäufung der einen oder
anderen Art bestehen. Temperatur, Luftdruck, Feuchtigkeit und
Ozongehalt stehen in einem gewissen Verhältnis zur geringeren
oder stärkeren Leitfähigkeit der Luft. Durch die Aufwärts- oder
Abwärtsbewegung der Ionen entsteht der sogenannte „Atmosphärische
Vertikalstrom", der, wie sich aus dem Gesagten ergibt,
periodischen und aperiodischen Schwankungen unterworfen ist.
Beispielsweise besteht während des Föhns wie auch vor einem
Gewitter in unseren Breitegraden meistens eine Anhäufung von
positiven Ionen, während der Gewitterentladungen und am Beginn
plötzlich einsetzender Platzregen hingegen werden negative Ionen
in großer Menge von oben herabgedrückt. Durch einen kräftigen
Wind können aus der Gegend, wo das Gewitter herrscht, die Ionen
auch in horizontaler Richtung in benachbarte * Gebiete transportiert
werden. Die meisten Menschen fühlen dies sofort durch die erfrischende
Wirkung. Sowie die relative Feuchtigkeit auf etwa
80 Proz. gestiegen ist, tritt eine sehr auffallende Verminderung
besonders der negativen Ionen ein. Exner fand, daß einem raschen

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