Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 551
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Langner: Die Technik des Hellsehens.

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zusammentreten." . . . Das Ziel, das dem Menschengeist in der
theoretischen Forschung vorschwebt, ist nicht allein Erkenntnis der
leblosen Körperwelt, ist auch nicht allein Erkenntnis der lebendigen
Körper, es ist auch nicht bloß Erkenntnis dieser oder jener
psychischen Vorgänge, sondern wonach der Menschengeist strebt,
wonach er dürstet, ist zuletzt Erkenntnis der Welt.**

Wenn dieser Wunsch aber auch heute noch zum Teil unerfüllt
bleiben muß, so gedenke man der Worte des am Erfolg
seines Strebens verzagenden Faust:

„Geheimnisvoll am lichten Tag

Läßt sich Natur des Schleiers nicht berauben,

Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag,

Das zwingst du ihr nicht ab jmit Hebeln und mit Schrauben."

Die Technik des Heilsehens.

Von fritz Langner (Hamburg).
Bei den äußerst verschiedenen Erscheinungen des Hellsehens
der Sensitiven erschien mir eine genaue Feststellung der einzelnen
hellseherischen Funktionen und ihrer Aufeinanderfolge höchst
wissenswert und bemühte ich mich immer von den mit der oft
zweifelhaft glücklichen Gabe des Schauens Beschenkten zu erfahren
, auf welche Art und Weise sich die Phänomene zeigen. Es
kann sich oft nur um eine bloße Ahnung handeln, ebenso aber um
eine Art lebender Bilder, die dem Hellseher die verborgenen Dinge
vor Augen bringen. Von dem Medium Otto N., das ich im Verlaufe
dreier Jahre in mehreren hundert Sitzungen auf das genaueste
kennen lernte und dessen uneigennützige und ernsthafte
Natur stets zu weitgehendstem Vertrauen Anlaß gab, brachte ich
folgendes in Erfahrung. Otto N. beschäftigte sich oft für sich mit
den Vereinsmitgliedern und forschte auch gelegentlich nach ihrer
Vergangenheit oder Zukunft, behielt aber seine Beobachtungen
streng für sich und selten konnte man ihm Andeutungen über das
Geschaute entlocken, die aber dann fast immer prompt eintrafen.
Er erzählte mir, daß, wenn er die Vergangenheit eines Menschen
sehen will, er sich passiv verhält, seine Gedanken auf die betreffende
Person richtet und sie dann in ihrer gegenwärtigen
Position sieht, entweder bei ihrer Arbeit oder sonstwo, jedenfalls
in ihrer tatsächlichen gegenwärtigen Lage. Dann gibt er sich die
Selbstsuggestion, die Vergangenheit sehen zu wollen, worauf er
blitzschnell die wichtigsten Tage der Person an sich vorüberziehen
sieht und zwar in Bildern, die den Darstellungen im Kino ähneln.
Die Person wird immer iünger und jünger; er sieht sie als Schulkind
auf der Schulbank sitzen, beobachtet, wie sie gerade Geburtstag
feiert u. a. m., und bald wird sie immer jünger und kleiner, bis sie
in der Wiege liegt und bis schließlich die Geburt des Kindes sich


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