Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 11
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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Iiiig: Lebt die Seele nach dem Tode fort ?

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allen diesen Fällen nicht erfüllt sind und vielleicht auch niemals
erfüllt werden können. Ich will mit der Mitteilung eines aus
neuerer Zeit stammenden Falles schließen, der nicht nur sehr merkwürdig
ist, sondern auch eine gewisse Parallele zu dem in der
letzten Abhandlung geschilderten Doppellraum bildet, in welchem
ein Trauerfall zum voraus auf den Tag hinaus angekündigt wurde.
Er ist den „Annales d. Sc. Ps." entnommen und wird von diesen
wie folgt geschildert:

In dem Städtchen Castel di Sangro, das tief verschneit in den
Abruzzen liegt, ereignete sich eine Geschichte, welche die Lokalbehörden
und die gesamte Bevölkerung in Aufregung versetzte.
Pascal Cocozza, ein braver Mann, Feldhüter des Barons Raph.
Corrado, sah in der Nacht des 3. März 1905 im Traume seinen
schon vor zehn Jahren verstorbenen Vater, der ihm und seinen
Brüdern Vorwürfe machte, daß sie ihn vergessen hätten und zugeben
, daß seine armen Gebeine, von den Totengräbern ausgegraben
und hinter den Turm des Kirchhofes in den Schnee geworfen
, eine Beute der Wölfe würden! Cocozza erzählte den
Traum am Morgen seiner Schwester. Zu seiner größten Überraschung
erklärte ihm dieselbe, daß sie genau den gleichen Traum
gehabt hätte. Nun begab sich der Feldhüter auf den Weg zu dem
auf einer Anhöhe vor dem Städtchen liegenden Friedhof. Dort
fand er hinter dem Turme menschliche Gebeine im Schnee liegen
und auch deutlich die Fährte' von Wölfen. Selbstredend berichtete
Cocozza die Sache dem Bürgermeister und die Totengräber wurden
verhaftet. Diese sagten zu ihrer Entschuldigung, daß. da die für
Übertragung der Gräberreste vorgeschriebene Zeit von zehn Jahren
abgelaufen war, sie mit dem Transport von Überresten in das
Beinhaus beschäftigt waren, aber bei Einbruch der Nacht von der
Kälte und dem Schnee überrascht wurden und einen Teil der
Knochen liegen lassen mußten. Sie bestritten, daß diese Knochen
von dem Vater des Klägers stammten; es wurde aber festgestellt,
daß es sich tatsächlich um die Überreste des vor zehn Jahren ver-
sloibenen Vaters des Feldhüters handelte.

Die Schriftleitung der genannten Zeitschrift hat den Fall an
Ort und Stelle nach allen Richtungen hin durchgeprüft und auch
die Gerichlsakten durchgelesen und kommt zu dem Ergebnis: Der
Fall ist der Wahrheit gemäß geschildert, Gedankenübertragung ist
ausgeschlossen, da selbst der Totengräber nicht wußte, daß die
weggeworfenen Gebeine die des C. waren. Und doch sind diese
GeLeine die Ursache eines Doppeltraumes geworden und zwar
gerade bei den Personen, welche die einzig Interessierten waren!
Man könnte hier allenfalls noch an Hellsehen denken und annehmen
, daß die hellseherische Wahrnehmung in der Traumphantasie
der Geschwister sich zu der Zwiesprache mit dem Geist ihres
Vaters ausgestaltet hätte. Aber der Fall bleibt trotz alledem so


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