Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 59
(PDF, 154 MB)
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Freu den berg: Aus der Welt der ärztlichen Entdeckungen. 59

Mit dem eigentlichen Gegenstand meiner Besprechung hat die
obige Einleitung im Grunde genommen nicht allzuviel zu tun. Ich
konnte jedoch bei dieser Gelegenheit der Versuchung nicht widerstehen
, ein ferneres Mal die Notwendigkeit einer reinlichen
Scheidung zwischen wissenschaftlichem und unwissenschaftlichem
Okkultismus zu betonen und die Bedeutung der Wissenschaft gerade
für den Okkultismus in das rechte Licht zu setzen.

Völlig ferne liegt es mir dabei, auf diejenigen einen Stein zu
werfen, welche andere Wege gehen. Es würde mir das sogar als
geradezu unwissenschaftlich erscheinen, da Keiner imstande ist,
mit Sicherheit vorauszusehen, in welcher Weise künftige Fortschritte
der Menschheit sich anbahnen werden.

Was nun meinen eigenen heutigen Beitrag angeht, so müßte
ich eigentlich um Entschuldigung bitten, daß ich hier einen rein
ärztlichen Gegenstand behandele. Der Umstand aber, daß schon
Meister du Prel und andere die vorgeburtliche Erziehung und ähnliche
Fragen in diesen Blättern behandelt haben, dient mir zur
Entschuldigung. Und so darf ich es wohl wagen, die Frage der
willkürlichen Geschlechtsbestimmung hier zu berühren
, d. h. mitzuteilen, was ärztlichen Fot Schern diesbezüglich
zu entdecken in jüngster Zeit gelungen ist.

Handelt es sich hier doch um ein Problem, welches auch den
Okkultismus von jeher interessiert hat, um eine uralte Frage, von
der schon die mosaische Urkunde Zeugnis ablegt, zugleich um ein
fruchtbares Gebiet für Schwindeleien und wissenschaftlichen Selbstbetrug
, als dessen letzten Ausläufer wir die Bücher Prof. Schenk's
in Wien zu begrüßen hatten.

Auf einen ganz anderen Boden als die geheimnisvollen
Schenk'schen Pastillen, welche den weiblichen Organismus
schwächen und so das männliche Übergewicht begründen sollten,
stehen die Dr. S i e g e 1 'sehen Theorien, welche, an die Bedeutung
des Kohabitationstermins für die Frau anknüpfend, die Geschlechtsbildung
des Kindes durch diesen bestimmt sehen.

In seinem am 9. Mai 1916 in der Med. Gesellschaft zu Freiburg
gehaltenen Vortrag gab Herr Dr. Siegel für die von ihm
und anderen beobachtete Erscheinung, daß die Bildung von Knaben
an Kohabitationen in den ersten neun Tagen nach Menstruationsbeginn
, die von Mädchen an Kohabitationen nach dem 15 Tage
post Menstruationsbeginn gebunden ist, folgende Erklärung:

Das Mädchen entsteht kurz nach dem Follikelsprung, wobei
der Follikelsprung individuell verschieden, ungefähr in die Zeit
vom 10.—15. Tag nach Menstruationsbeginn gestellt wird. Im
dritten Zeitabschnitt (vom 15.—22. Tag) wird das Spermatozoon
ein junges weibliches Ei treffen. Die Kopulation dieses jungen
weiblichen Eies ergibt tatsächlich ein Mädchen. Schwieriger wird
die Erklärung bei den Knaben weil ja hier einerseits nach den


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