Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 86
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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6 Psychische Studien. XLIV. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1917.)

nur in Veibindung mit einer anderen Art auftreten, es sind die
vedoriscLen Träume, das sind solche, in denen man allerhand unsinnige
Sachen, teils zusammenhängend, teils unzusammenhängend,
zusammenträumt. Ich komme auf diese Traumart noch etwas
eingehender zurück und will nur erst noch kurz die substilen
Träume erklären. Es sind solche, welche durch äußere Einwirkungen
entstehen, wie z. B. durch schlechte Lage, Druck eines
Gegenstandes auf den Körper, zu enger Hemdkragen usw. —
Ich gebe jedem Leser den Rat, sich seine Träume zu
notieren, auch solche, die ihm unbedeutend erscheinen. Es darf
dieses aber nicht erst am anderen Morgen geschehen, sondern
sofort nach dem Erwachen. Zu diesem Zwecke nehme man sich
ein Blatt Papier nebst Bleistift mit ins Bett; man gewöhne sich
daran, wenn das Lichtmachen umständlich ist, im Dunkeln zu
schreiben. Nach einigen Versuchen wird es in überraschender
Weise gelingen. Am anderen Tage hat man oft den Traum vollständig
oder doch teilweise vergessen, das kommt daher, weil wir
im Unterbewußtsein träumen. Oftmals glaubt der Träumer, daß
er einen schönen und lebhaften Traum behalten wird, und hat sich
doch geirrt.

Ich will zur Kläiung der aufgeworfenen Frage einen selbstgehabten
Traum, der teils vedorischer, teils reflexiver Art ist, erzählen
. Ich bummelte ziel- und planlos in der Stadt, m welcher
ich mich befand, umher. Dann gelangte ich zu einem Garten,
in welchem sich nur Eibsen befanden, einige blühten noch, die
meisten hatten schon Früchte. Ich nahm einige Schoten und
kostete die Erbsen, sie waren bitter. Als ich wieder weiterging,
gelangte ich wieder auf eine Straße. Ich winkte einer des Weges
kommenden Droschke, stieg ein und fuhr nach einer Druckerei,
daselbst bestellte ich mir Visitenkarten, die recht teuer waren.

An dem angeführten Traumbeispiel, welchem ich zur Erläuterung
einen Lebensausschnitt damaliger Zeit beifüge, möge der
Leser sich genügen lassen und eventuell eigene Beobachtungen
anstellen.

Ich war damals in eine mir noch ziemlich unbekannte Stadt
durch Zufall verschlagen worden Hierselbst lernte ich ein junges
Mädchen kennnen, das mir sehr gefiel, über 'welches allerhand
Redereien im Umlauf waren. Ich war unschlüssig, was ich tun
sollte; denn ich erfuhr, daß sie bereits Verkehr mit einem anderen
jungen Manne habe, doch wurde dieses Verhältnis von den Leuten,
die mir davon erzählen, als nicht ernst aufgefaßt. Ich wurde dadurch
in meinem Vorhaben, dieses junge Mädchen für mich zu gewinnen
, bestärkt, wollte jedoch vorher noch unauffälligerwei^
nähere Erkundigungen einziehen. Als ich die Stadt zum ersten
Male betrat, traf ich daselbst nachmittags um */o3 Uhr ein; es
war schönes Wetter, und ich suchte mir ein passendes Hotel. Ich

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