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92 Psychische Stadien. XLIV. Jahrg. 2. Heft (Februar 1917.)
Kurze Notizen.
a) Eine auffallende Bestätigung der
Voraussage einer Hellseherin, die schon im
Jahrgang 1901 der „Psych. Slud." zum Abdruck gelangt war,
wird uns durch Nr. 5 Zweites Blatt der „Bayer. Staatszeitung"
(Kgl. Bayer. Staatsanzeiger) zur Kenntnis gebracht. Die sehr
dankenswerte Mitteilung lautet (dal. München, 4. Januar 1917):
„Eine Prophezeiung aus dem Jahr 1901". Bezirksvorsteher Dr. Leopold
Blasel in Wien schreibt der „Neuen Freiei Presse": „In
einem siebenbürgischen Dorf fand ich unter zahlreichen spiritistischen
Schriften auch den Jahrgang 1901 der Zeitschrift „Psychische
Studien". Das siebente Heft dieses Jahrganges enthält eine
Übei setzung aus der „Review of Reviews", in welcher W. T.
Stead über die Prophezeiung einer Französin namens Mme Moa-
gruel berichtet, die im Trancezustand mit auffallender Richtigkeit
Mitteilungen über den damaligen Boxeraufstand und über die Gesandtenbelagerung
in Peking machte. Anschließend daran sagte
sie noch folgendes: „Sie glauben, daß es nun wieder Frieden
geben wird? Mit dem Frieden scheint es schlecht auszusehen,
denn der im Osten begonnene Krieg wird dann im Westen von
China ausbrechen.^ Diesmal werden aubh Türken daran teilnehmen
und das Schicksal von KonsÄntinopel wird entschieden
werden. Es scheint ein großer, schrecklicher Krieg werden zu
bollen. Es ist ein Krieg, an dem die ganze Welt beteiligt ist.
0. „ein armes Frankreich! Nein, ich kann gar nicht mehr hin-
sehen, ich kann den Anblick nicht ertragen!" Stead fragte nun,
wie es England dabei ergehen werde. „England wird fürchterlich
darunter leiden und sowohl an Geld als auch an Territorium, wie
an Menschen und Prestige verlieren. Es wird eine Zeit kommen,
in der England nahezu geschlagen sein wird, so daß es sich gern
aus der ganzen Affäre zurückziehen möchte . . . Rußland wird
ebenfalls schreckliche Opfer bringen, ja noch mehr als England.
Auch Deutschland wird sehr darunter leiden müssen, aber es wird
von allen Nationen noch am meisten gewinnen." — Stead:
Herr Mittelbaeh-Metapher beherrscht seit Jahren besonders die Chiro
mantie, welche sich von selbst in seinem schicksalsreiehen Seelenleben
entwickelte. Auch deutet er Charakter nach Bild und eingesandtem
Geburtsdatum. In seinem hellsehenden Trans-
Zustande haben bei Sitzungen beteiligte Personen schon wiederhol*
eine Lichtgestalt — vermutlich den geistigen Führer Metaphers —
gesehen; auch er selbst sieht in seinen Traumvorstellungen stets
eine Lichtgestait, welche ihm die einzunehmende Haltung und
geistige Sicherheit biete. Eine Prüfung, bezw. Bestätigung dieser
Angaben durch wissenschaftlich gebildete, unbefangene Teilnehmer
an den Sitzungen des uns persönlich nicht bekannten Herrn Einander
« wäre uns erwünscht. — Red.
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