Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 111
(PDF, 154 MB)
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Dobberkau: Zur Geschichte des Spiritismus

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einen Anlaß zu vertieftem Nachdenken über den Sinn des Lebens
und Todes geben. Die Fälle von rätselhaften seelischen Erscheinungen
von dieser und von anderer Art sind viel häufiger,
als man gemeinhin erfährt. Ie mehr davon an die Öffentlichkeit
kommen, um so tiefer wird ihre Wirkung auf die so notwendige
Umgestaltung des menschlichen Denkens sein.

Zur Geschichte des Spiritismus.

Studien von E. W. D o b b e r k a u.

(Fortsetzung von Seite 70.)

Uber das Wesen der Mysterien hüllen sich alle griechischen
Schriftsteller meist in dunkles Schweigen. Die wenigen Andeutungen
, die sie machen, sind so geheimnisvoll, daß die Ge-
Schichtsforschung bisher mit ihnen nichts anzufangen wußte.

Man hat in den Mysterien Opferfeste gesehen, ähnlich den
Erntefeiern unserer Vorfahren. Allein die griechischen Denker
betonen, daß sie in den Mysterien die Natur der Dinge sehen
lernten und zwar ohne jeden Unterricht. Mithin waren die
Mysterien keine dichterischen Verhüllungen tiefer Erkenntnisse,
sondern Offenbarungen und unmittelbare Anschauungen derselben
für jeden Eingeweihten.

Es wurde mit dem Tode bestraft und mit Einziehung der
Güter, wer die Geheimnisse der Mysterien Uneingeweihten preisgab
oder wer als Nichteingeweihter an ihren Feiern teilnahm. Der
bloße Verdacht, etwas von jenen Geheimnissen verraten zu haben,
nar schon mit Gefahr verbunden.

Die Priesterwürde war bei den Ägyptern erblich, damit die
Geheimnisse der Mysterien besser verwahrt würden. Vor der Ein-
weihung mußte jeder eine Beichte ablegen. Verbrecher wurden
nicht aufgenommen, auch wenn sie Herrscher waren.
Bei den Eleusinien ist von 3 Stufen die Rede:

1. Die Reinigung — eine mit Entbehrungen und Kasteiungen
verbundene Vorbereitung.

2. Die kleine Einweihung.

3. Die erst nach mehrjähriger Vorbereitung zu erlangende
große Einweihung.

Die Reinigung sollte die mystischen Fähigkeiten erwecken.
Sie bestand in Fasten und Prüfung der Standhaftigkeit des Willens,
die zuweilen so weit getrieben wurde, daß Lebensgefahr für den
Prüfling eintrat. Man suchte ihn in Verzückung zu bringen.
Apulejus nennt die Einweihung einen freiwilligen Tod und eine
Wiedergeburt in ein neues Leben; es geschehe bei der Einweihung
in die großen Mysterien der Isis ein freiwilliges Hingeben zum
Tode, und das dabei wiedererlangte Leben müßte als ein von


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