Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 113
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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Dobberkau: Zur Geschichte des Spiritismus.

dem Tode voll zum Bewußtsein, indem sie zu spiritistischen
Sitzungen wurden mit Erscheinungen von Geistergestalten.

Plutarch spricht von Dämonen, die „zuweilen auf die Erde
herabkommen, um die Orakel zu besorgen, den erhabensten Mysterien
beizuwohnen und an der Feier derselben teilzunehmen/'

Heliodor sagt: „Götter und Dämonen nehmen, wenn sie zu
uns kommen und von uns gehen, höchst selten Gestalt von anderen
Geschöpfen, meist die von Menschen an, um von uns besser bemerkt
zu werden. Dem Uneingeweihten können sie leicht verborgen
bleiben; dem Scharfblick des Kundigen entgehen sie
nicht: er erkennt sie an dem scharf und unverwandt blickenden
Auge, dessen Lider sich niemals schließen; mehr noch an ihrem
Gange, indem sie nicht ausschreiten, und die Füße abwechselnd
setzen, sondern indem sie die Luft in einem widerstandslosen Zuge
und Schweben mehr durchschneiden, als durchwandeln.M

Dies paßt auch auf unsere Geistergestalten. Zu den
Dämonen rechnete man auch die Menschenseelen und in den
Göttern sah man ehemalige Menschen.

Aus alledem „ergeben sich für die Mysterien zwei Hauptbestandteile
: L Die menschlichen Seelen wurden zu Dämonen erhoben
, und dies kommt unserem heutigen Somnambulismus am
nächsten. 2. Die Dämonen wurden zur irdischen Verkörperung
gebracht, d. h. wir können die göttlichen Erscheinungen in den
Mysterien unseren Geistergestalten im Spiritismus gleichstellen."

Leider hatte man bei den alten Griechen eine unrichtige Vorstellung
vom Wesen der Mediumschaft. Man suchte die Medien
in den Opfern. „Die Materialisationen wurden mehr durch Verwendung
organischer Stoffe und Räucherungen erleichtert." Man
legte den Hauptwert auf die Opfergebräuche, die nach dem Verfall
der Mysterien, der durch das Christentum gewaltsam herbeigeführt
wurde, oftmals in Roheiten und Greueltaten ausarteten.

In den Mysterien wurden die Eingeweihten zu starkem Er-
schrecken gebracht, „das teils durch Worte, teils durch gezeigte
Gegenstände erregt wurde und so die Seele dem Göttlichen unterworfen
und fügsam gemacht wurde."

Eine Art Schreckhypnose sollte also den somnambulen Zustand
herbeiführen.

Dio Chrysostomus sagt, „daß der Schrecken durch seltsame
und unerklärliche Stimmen, teils durch mystische Erscheinungen *
erregt wurde und abwechselnd Licht und Finsternis den Einzuweihenden
empfingen."

So suchte man mediale Kräfte zu entwickeln.

„In den Mysterien des Mithras mußten die Einzuweihenden
Hunger, Dm st und Kälte ertragen — es scheint mit der Zeit ein
gewaltsames Verfahren angewendet worden zu sein; sie mußten
große Wasserstreck.en mehrere Tage hintereinander durch-

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