Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 129
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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Bamler: Dr. Steiners Geheimschulung

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ein Geheimschüler soll ja „in jedem Augenblick bereit" sein, „sich
von etwas neuem, das ihm entgegenkommt, zu einer andern
Meinung bringen .zu lassen". (Luzifer-Gnosis, Seite 553.) Gutmütige
Naturen halten sich nicht mehr für urteilsberechtigt, wenn
sie z. B. Steiners „Theosophie" lesen, in der er das Leben nach
dem Tode, die hohen Gefilde der Seligen usw. aus eigener Anschauung
beschreibt, weil kein Mensch zur Zeit „zu denselben
Quellen dringen kann, wie er". (Arenson.) Klar und stolz hat
ja Steiner im Vorwort seiner „Theosophie" das Bekenntnis abgelegt
: „Der Verfasser dieses Buches schildert nichts, wovon er
nicht Zeugnis ablegen kann durch Erfahrung, . . . Nur in diesem
Sinne Selbsterlebtes soll dargestellt werden." Damit auch niemand
zweifle, daß Steiner die Seelen- und Geisteswelten, die
menschlichen Auren und Wiederverkörperungen aus eigener
Geistesschau kennt, versichert er Seite 7 noch einmal: „Der sie
(die „Theosophie") niedergeschrieben hat, will nichts darstellen,
was für ihn nicht in einem ähnlichen Sinne Tatsache ist, wie
ein Erlebnis der äußeren Welt Tatsache für Augen und Ohren
und den gewöhnlichen Verstand ist." Dann aber fügt er, den
Leser anspornend, hinzu: „Man hat es ja mit Erlebnissen zu tun,
die jedem (!!) zugänglich sind, wenn er den . . . „Erkenntnispfad
" zu betreten entschlossen ist." Mit diesen Worten wird
einerseits die geistige Höhe Steiners glänzend beleuchtet, andererseits
dem Schüler in verlockendster Weise ein herrliches Ziel in
AussichPgestellt, das zu erstreben jeder verpflichtet sei. Indem
Seiner sich als Träger solcher übernormalen Fähigkeiten hinstellt,
gibt er selbst zu, wie eng seine Person mit der dargestellten Sache
verknüpft ist. Seine Geheimschulung steht und fällt darum mit
seiner Person.

Auch wenn Steiner die Gefahren der okkulten Schulung behandelt
, geschieht es immer mit der Beruhigung für die Schüler,
daß bei einer Geheimschulung, bei der ein so reifer und großer
Lehrer wirkt, wie er, keine Gefahr vorhanden sei. Denn „alles
Gruselig-machen ist gegenüber einer wirklichen gewissenhaften
Führung nicht am Platze. Eine solche Führung weiß, wie jeder
Einzelne behandelt werden muß." (Köln 1907.) Damit dem
Schüler ein immer gewaltigeres Bild von der Größe, Weisheit und
Verantwortlichkeit des Lehrers in seinem Herzen eingeprägt wird,
schildert Steiner die „ins Unermeßliche gehende Verantwortung"
eines Mannes, „der — durch geistige Berufung — zum Lehrer
für die geistigen Gebiete des Daseins bestimmt ist". In einem
Vortrage vom 16. August 1910 führt er weiter aus, wie der
Hierophant von seinem Amte abtreten müßte, wenn er nicht
imstande wäre, in seinem Schüler die starken Kräfte zu entfalten,
die ihn über eine Klippe hinwegführen können. „Dann wäre es
dem Schüler für unabsehbare Zeiten unmöglich, den Erkenntnis-

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