Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 135
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kaindi: Ueber negativen und positiven Eudämonismus. 135

fürsten Zohak, und alle Feriduns erscheinen auf den Denkmalen
Fersiens als Überwinder der Dews in der Gestalt von Schlangen
und Ungeheuern. Den Drachen des Ares in Kolchis erlegt Jason,
Osiris ringt mit Typhon, und Horus tötet den Baal Zephon. Die
Phönizier haben ihren Drachentöter an Kadmus, die Armenier in
Aram. Zeus besiegt die schlangenfüßigen Titanen, Apollo den
Python; Herkules, Theseus und Perseus kämpfen mit Schlangen
und Ungetümen. Im deutschen Norden bekämpft Thor die Mit-
garlschlange lörnumgandr. Freyr den Riesen Beli, und Sigfrit,
Otnit und Wolldielrich bekämpfen den Lindwurm. Bei den
Slaven besiegt Krok das Ungetüm Turice, und bei den Russen sind
Wladimir und Tschurilo Schlangenüberwinder. Der Drache der
Ungarn heißt Sarkany, und Vid, Bele, Bencoz, György u. a.
figurieren als Drachentoter. Selbst bei den Azteken wiederholt
sich das Bild, und Tetzkatlipoka eilegt die große Schlange. Bekanntlich
ging auch in das Christentum das Bild über, und
Maria ist es, welche der Schlange den Kopf zertritt, und Christus,
der den Drachen der Finsternis überwindet. Ja die christlichen
Heiligen setzen in der Legende die Drachenüberwindung fort, wie
der Heilige Romanus in Rouen, St. Julien in Monlre, St. Clemens
in Metz, die heilige Raclegonde in Poitiers, die heilige Martha an
der Rhone bei Tarrascona und der heilige Georg/' —

Das Naturereignis einer Differenzierung des Allgeistes in
Einzelwesen mit dem Endzwecke ihrer Vereinigung zu einer
höheren harmonischen Einheit vermöge der Wechselwirkung
zweier konträrer Grundkräfte, einer akzidentellen, trennenden, die
sich im Oberbewußten des Individuums als Egoismus, und einer
essentiellen, vereinigenden Grundkraft, die sich im Unterbewußten
des Individuums als Altruismus äußert, scheinen mir vor allem
die kosmologischen Ideen der orientalischen Emanationslehre und
der hierauf gegründeten Kabbala anzudeuten.

Um die Richtigkeil dieser Ansicht darzutun, mag es genügen
, einige dirser Ideen hier anzuführen. Ich entnehme sie dem
Werke „Natur-Analogien" von Dr. th. J. A. G. Meyer, der
sie wie folgt entwickelt:

„Es gehört zu den Hauptlehren der ältesten orientalischen
geheimen Weisheit (der sogenannten Kabbala, d. i. empfangene
Lehre) der Hebräer, Perser, Chaldäer und Ägypter, eine Abstammung
aller Dinge aus Gott, dem Urquell alles Lichtes und
Lebens, anzunehmen. Die menschlichen Geister waren nach
dieser Gnosis als eigentliche Eradiationen des höchsten Geistes
oder des Wesens aller Wesen zu betrachten, die diesem ihren Ursprung
wieder entgegenstrebten. Ursprünglich war Alles Geist
(tota än'if'QOfa sub forma spirituum erat). Die nachher entstandenen
Stufen der materiellen Dinge (der jetzigen Welt) haben
ihren Grund durch den Fall eines ersten Wesens, eines Engels-


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