Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 136
(PDF, 154 MB)
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136 Psychische Studien. XLIV. Jahrg. .1.-4. Heft. (März-April 1917.^

lürsten, darin viele ihm untergeordnete mit fortgerissen wurden,
oder aus einer ursprünglichen Revolution gegen den Schöpfer aus
Selbstsucht und verkehrtem Streben nach gänzlicher Unabhängigkeit
, davon aber der Sturz jenes Seraphs und die Verwandlung
jenes zuvor herrlichen Gebietes in ein wildes Chaos die Folge war,
bis daraus vom Schöpfer eine neue Weltbildung in diesem seit
dem Falle abgesonderten Gebiete hervorging. Der Erstgeborne
der Welt beschloß, die Ordnung herzustellen, wurde so gleichsam
der Hirt, der Alles sammelt, was auf Erlösung wartet. ---- Die
Geister (wird terner gelehrt) sind durch Schlaub^n (cortices) nur
verhüllet, und durch solch einen äußeren Überzug der groben
Materie ist die Körperwelt und der menschliche Leib gebildet.
Nur aber auf eine gewisse Zeit soll diese „cortex corticum" fortdauern
, bis Alles, was vom Geiste darin gefangen liegt, wieder
frei gemacht werde."

Nach einer gnostischen Ansicht war das Menschengeschlecht
erst eine neue Schöpfung auf diesem umgebildeten Sonnengebiete
jenes gefallenen Engelfursten, der neidisch auf ihre eigentümlichen
Vorzüge durch Lis? sie zu verführen wußte, so daß auch diese
neue Klasse geistsinnlicher Wesen zum Abfall sich verleiten Heß,
ein Ereignis, das unter dem Namen Sündenfall bekannt und in
der äl.esten biblischen Urkunde symbolisch dargestellt .st." -
Die Grundidee des positiven Eudämonismus, die Wiederherstellung
der durch den Individualisationsprozeß gestörten Harmonie, d. h.
die Vereinigung des, von einem Geist beseelten und daher mit
derselben Grundtendenz zur Harmonie begabten, individuell Getrennten
zu einer vollkommenen Well höherer Ordnung, erkennen
wir im christlichen System als den esoterischen Sinn der exoterisch
gefaßten Lehre von der Versöhnung und Wiedergeburt
(Falingenesie).

Eine kurze Darstellung derselben, die ich dem vorerwähnten
Werke entnehme, dürfte ausreichen, um davon zu überzeugen.

„Die christliche Lehre, welche ohnehin schon eine Herstellung
aller Dinge \ erheißt (äjioxazaqzaQiQ jtarxcov) ist nicht
nur in völliger Übereinstimmung mit der gnostischen Ansicht vom
Sündenfalle, sondern der Kern ihrer positiven Dogmen, nämlich
die Erlösung der Menschen, oder ihre Versöhnung mit Gott, steht
mit der orientalischen E.manationslehre im innigsten Zusammenhange
. Naturphilosophisch betrachtet ist der Sündenfall nichts
anderes, als ein Versuch des Endlichen, für sich als Absolutes zu
bestehen und sich vom Göttlichen zu trennen; was aber nicht als
bloßes Naturereignis, sondern auch von sittlicher Seite aufzufassen
ist. Aus dieser verkehrten Richtung des Willens auf sich
selbst entstand Mangel und Leere, Elend und Qual, indem die
Getrennten selbst sich den Strahlen der Lebenssonne entzogen.
Nur durch den Erstgeborenen (xqoizotoxoq) als den von Gott


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