Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 160
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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160 Psychische Studien. XLIV. Jahrg. :j.-4. Heft (März-April 1917.)

Freunde H. in Dortmund mitgeteilt habe. Es ist ein Krieg zwischen
England und Frankreich einerseits gegen Deutschland andererseits.
Aber auch dieser wird sich wohl im Laufe der Jahre bestätigen.
Einzelheiten darüber zu berichten halte ich nicht für angebracht.
Er wird mit einer vollständigen Niederlage Englands und Frankreichs
endigen. Allerdings wird Deutschland auch sehr große Verluste
zu beklagen haben. .Albert Kniepf.

c) Der „Philosoph" Bergson. Ueber den von einigen
unserer Mitarbeiter bisher auch in den „Psych. Stud." offenbar zu
günstig beurteilten „geistreichen" Modephilosophen Bergson durchläuft
nun den Zeitungswald nachfolgende Mitteilung: „Paris ist so
glücklich, einen wirklich modernen Philosophen zu besitzen, H. Bergson
. Zwar hat er keine neue Lehre erfunden, das hat ein moderner
Philosoph gar nicht nötig, aber er hat verschiedene mehr oder
weniger bekannte ältere, unmodern gewordene Systeme mit geschäftsmännigem
Geschick umgeschmolzen und in zeitgemäßer
feuilletonistischer Aufmachung dem Geschmack der Pariser Fin de
siecle-Gesellschaft angepaßt und für den Gebrauch in der Konversation
der Pariser Salons zurechtgestuzt. Namentlich hat er den
männlich-kräftigen, heroischen Idealismus unseres deutschen Geisteshelden
Fichte in jämmerlicher Weise verstümmelt und verzerrt.
Aber Bergson versteht seine Zeit und seine Leute. Daher hat er
sich, obgleich er seine „Philosophie" fast ganz den deutschen
Denkern verdankt, seit August 1914 als wütender Deutschenhasser
gebärdet und Worte des fanatischsten Hasses gegen uns veröffentlicht
. Jetzt will er auch drüben in Amerika sich bewundern lassen.
Er wird eine Vortragsreise nach den Vereinigten Staaten unternehmen
und zunächst am 8. März in der Akademfe der Vereinigten
Staaten einen Vortrag über „Die Haltung Frankreichs und der
französischen Akademie während des Krieges" halten. Am Erfolg
wird es nicht fehlen." — Bergson huldigte ja dem seichten Aufklärungsdrang
der „Fariser Welt* stets mit ähnlichem Erfolg, wenn
auch in anderer Richtung, wie der vielseitig gewandte Berliner
Philosoph der „Woche", der bekannte Spiritistenbekämpfer Professor
Max Dessoir. Mit viel Geräusch herumsummende Eintagsfliegen
ohne bleibende Einwirkung auf Volksseele und Geistesfortschritt
der Menschheit! — Prof. Dessoir hat kürzlich in Wien (am 17. X.
v. J.) u. a. in der „Urania" auch einen Vortrag gegen die von
unserem Mitarbeiter A. Kniepf bewiesene Bacon-Shakspeare-Theorie
in der üblichen Manier gehalten: die Vertreter dieser Ansicht seien
psychopathisch zu nehmende „wirre Intellekte", die zu den „Kabba-
listen" gehören! Hofrat v. Weber hat eine Kritik seiner von Unkenntnis
der Sache zeugenden Schimpfereien in seine Arbeit in der
„Oesterr. Illustr. Rundschau" Heft 8 aufgenommen, die jetzt als
Buch erscheint; auch wir gedenken auf diesen literarischen Streit
zurückzukommen.


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