Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 174
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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17( Psychische Studien. XLIV." Jahrg. 5. Heft (Mai 1917).

an, um derenwillen sie des Teufeis Gebundene sei. Schon siebenmal
— sagte sie — sei sie ausgefahren, jetzt gehe sie nicht mehr.
Ich fragte sie, ob ich für sie beten dürfe, was sie erst nach einigem
Bedenken gestattete, und ich gab ihr endlich zu verstehen, daß
sie im Leibe der Gottliebin nicht bleiben dürfe. Sie schien wehmütig
zu flehen, dann wieder trotzig zu werden, ich aber gebol
ihr, auszufahren (jedoch nicht im Namen Jesu, was ich lange
nicht wagte), worauf sich schnell die Szene änderte, indem Gottliebin
die Hände stark aufs Bett niederschlug, vomit die Besitzung
vorüber zu sein schien/4 —

So fragte er den — alle repräsentierenden - unsaubern
Geist: „Wie heißest du?44 Offenbar fragt er so nicht den be-
sessenen Menschen, sondern den aus ihm rederden Geist - und
den fragt er nach dem Namen, den er im Leben gehabt habe. Ei
kann auch nicht außermenschliche Wesen, wenn man diese sich
unter den Dämonen vorstellen wollte, also fragen. Hier ließe sich
ja gar kein Grund denken. Denn welche Bedeutung sollte hier
solcber Wesen Namen haben, da ja gar nichts bezüglich ihrer
Person sich daran anknüpfen ließe? Deswegen ist eben diese
Frage der stärkste Beweis dafür, daß es sich bei Dämonen, weiche
Menschen in Besitz nehmen, vielfältig um abgeschiedene Seelen
handeln müsse. Warum aber will der Herr den Namen wissen ?
Will er nicht etwa eine friedliche, ja mitleidige Gesinnnung damit
zeigen, mindestens ein Interesse für ihn? So ist es wenigstens bei
uns, wenn wir jemanden um seinen Namen fragen, daß wir denselben
nicht als einen beliebigen, unbestimmten, gleichsam namenlosen
Jemand nehmen wollen, und daß wir ihm auch einige
Freundlichkeit zu erzeigen geneigt sind. —

Etliche Tage später — um auf unsere Geschichte zurückzukommen
— wiederholte sich die scheinbare Besitzung, wiewohl
sich Blumhardt jetzt in kein Gespräch einließ. Bald war es,
als führen in bestimmtester Zahl hunderte von Dämonen aus,
wobei jedesmal das Gesicht der Person sich veränderte und eine
neue, drohende Miene gegen Blumhardt einnahm. Auch bekamen
die Anwesenden, selbst der Schultheiß, manche Stöße und Faustschläge
, Blumhardt — dem die Dämonen nichts tun zu dürfen behaupteten
- - nicht. Hier und da raufte sie sich die Haare, schlug
sich die Brust, warf den Kopf an die Wand und suchte auf allerlei
Weise sich zu verletzen, wurde jedoch immer mit einfachen Worten
zur Ruhe gebracht.

Indessen war es, als ob die Szenen sich immer schrecklicher
machten, und als ob Blumhardt's Einwirken die Sache nur verschlimmerte
. „Was ich — sagte er — im Geist und Gemüt
damals ausgestanden habe, läßt sich mit keinen Worten beschreiben
. Mein Drang, der Sache ein Ende zu machen, wurde
immer größer, und obwohl ich jedesmal befriedigt scheiden




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