Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 190
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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190 Psychische Studien. XL1V. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1917.)

denken nur allzu ängstlich geteilt hat. Wir gehen einer neuen
Synthese von Religion und Wissenschaft entgegen, die nur durch
die Anerkennung des Okkultismus möglich ist.

Ist unsere heutige Zeit dazu reifer geworden ? Die Anhänger
dieser Lebensanschauung haben immer auf etwas gewartet, das
diesen Umschwung bringen sollte. Dieses Erwartete ist jetzt in
dem Weltkriege eingetreten, der seit mehreren Jahren die ganze
Welt in Anspruch nimmt. In ihm ist der Boden vorbereitet worden,
der zur Aufnahme dieser neuen Erkenntnisse notwendig war. Eine
langdauernde Friedenszeit kommt, so kann man sagen, im Wesentlichen
dem Oberbewußtsein der Menschen zugute, ja sie kann sogar
, wie es bei uns der Fall war, den Sinn des Menschen ausschließlich
auf das Verstandesmäßige, Technische lenken Der Krieg
spricht in erster Linie zu dem Unterbewußtsein der Menschheit.
Die ungeheuere Anspannung, die den Nerven zugemutet wird, bringt
hier etwas ans Tageslicht, das bisher geschlummert hatte. Die einseitige
, zum Aeußersten getriebene Technik hat in diesem Kriege
bewiesen, daß sie im letzten Grunde nur zerstörend, nicht aufbauend
wirkt — diese Erkenntnis ist nach den Erfahrungen der
letzten Jahre in unseren Zeitgenossen, bis zu einem gewissen Grade
auch bei unseren Feinden durchgedrungen. Wohl wird es auch in
Zukunft ein Maschinenzeitalter geben, aber es wird nur die Vermittlung
sein, durch die jene höheren Wahrheiten aus dem Unter-
bewußtsein der Menschheit in das bewußte Leben einfließen werden.
Wir werden wieder große Staatenbünde bekommen wie im
Mittelalter und zur Zeit, als Christus geboren wurde, aber
auch sie werden nur den Boden bilden, auf dem sich jene Imponderabilien
ausbreiten können. So wird auch die Wissenschaft
in diesem neuen Zeitalter der Religion anders gegenüberstehen.
Sie wird zwar ihre Selbständigkeit wahren wie bisher, aber im
okkultistisch vertieften Sinne immer mehr zu der Erkenntnis gelangen
, daß alle Sinneswelt nur die Form ist, in der das Unvergängliche
zur Erscheinung kommt.

Widersprüche.

Eine Entgegnung von Gustav Wöbeken, Freiburg i. Br.

Hofrai Prof. Max S e i 1 i n g (München) offenbart in seinen
Ausführungen „Zum Fall Steiner** in der Januar- und
Februar-Nummer der „Psych. Studien" einen so merkwürdigen
Standpunkt, daß ihm wohl nur wenige das Recht zuerkennen
werden zu behaupten, sein Motiv sei dabei nur „die Ergründung
des wahren Tatbestandes" (S. 33) gewesen. — Ich bedaure in
tiefster Seele, solches sagen zu müssen; aber seine Widersprüche
gegen den wirklich vorliegenden Sachverhalt sind derartig
ungeheuerlich, daß wohl ein jeder Unbefangene, er mag


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