Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 191
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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*

Wöbeken: Widersprüche.

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selbst noch so sehr sich als Gegner der Ansichten von Dr. Rudolf
Steiner betrachten, die Aufklärung mindestens einiger Hauptpunkte
um so mehr wünschen muß, als Seiling's aus dem Zusammenhang
gerissene und dadurch gänzlich irreführende Zitate bei vielen
Lesern den falschen Anschein von Sachlichkeit erwecken
können.

Seiting spricht von Anthroposophie oder Geisteswissenschaft
als wie von unwissenschaftlicher Pseudo-Mystik, die auf „unkontrollierbare
Weise entstanden" sei und deren Vertreter deshalb
„keinen blinden Glauben verlangen" dürfe. Abgesehen
davon, daß Seiling trotzdem dem Geistesforscher Steiner freiwillig
jahrelang „dieses vollste Vertrauen" kritiklos (S. 31) entgegengebracht
und solcherart wahre Wissenschaft durch seinen Unverstand
in abergläubische Phantasterei sich verkehrt hat, scheint er
nicht zu wissen, daß jede wirkliche Wissenschaft, also auch die
Geisteswissenschaft vom Schüler nicht blindgläubig memoriert
werden sollte, sondern in Wahrheit nur aufgenommen werden
kann durch selbsteigenes Nachdenken und selbsteigene
Einsicht. — Steiner betont selbst ausdrücklich „sein Buch
wäre nichts wert, wenn es nur auf blinden Glauben angewiesen
wäre: es ist nur in dem Maße tauglich, als es sich vor der un-
befangenen Vernunft rechtfertigen kann!" (Geheimw.ssenschaft
1. bzw. 6. Auflage 1910/1913, S. XV/XXIII und XXII.) Steiner
hat seine Lehren in der Tat so dargestellt, „daß sie der Urteilskraft
voll zugänglich sind" (Geheimw. S. 15). — Weshalb
aber hat Seiling diese Stellen des grundlegenden, von ihm
(S. 35) angeführten Buches einfach ignoriert? —

Und die Schrift von A r e n s o n „Zum Studium der Geistes-
wissenschalt*' will ja gar nichts andres als nur zeigen, wie man
prüfen kann ohne Geistesforscher zu sein!
Unmittelbar nach dem von Seiling (S. 82) angeführten Satze:
„Was bedeutet es denn, wenn der Geheim forscher immer wieder
uns auffordert, nachzuprüfen, was"* er uns verkündet, — wo er
doch weiß, daß wir nicht zu denselben Quellen dringen können
wie er!" fährt Aienson fort: „Wenn wir sehen, wie mit Zugrundelegung
derjenigen Gesetze, die uns aus höheren Welten übermittelt
werden, das Chaos des Lebens sich zu ordnen beginnt, das
Dunkel anfängt sich zu lichten, dann wissen wir: Diese Gesetze
sind richtig, sind wahr." Den fragenden Ausruf brachte Seiling,
die sofort folgende Antwort verschweigt er. Weshalb wohl ?
— Das Kopfschütteln entsteht also nur, weil Seiling halb
und damit dem Sinne nach unrichtig zitierte.

In „Vom Menschenrätsel. — Denken, Schauen, Sinnen einer
Reihe deutscher und österreichischer Persönlichkeiten" schreibt
Steiner 1916 (S. 84/85): „Von solchen Anschauungen aus eröffnet
sich für J. H. Fichte die Möglichkeit einer Selbsterkenntnis


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