Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 196
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1917/0204
196 Psychische' Studien. XLIV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 19,7.)

Versammlungen gegangen, nämlich auf deren Einladungen hin;
geistig aber sind die Theosophen zu ihm gekommen, soweit sie
eben den neuen Inhalt der theosophischen Lehren Rudolf
Steiner's vertragen konnten; niemals aber hat Steiner sich ihnen
oder sonst irgend jemandem geistig untergeordnet. Steiner und
alle, die seine Anschauungen für richtiger als die alten theosophischen
hielten, darunter auch Seiling selber, wurden
bekanntlich von der alten theosophischen Gesellschaft exkommuni
ziert, eben weil sie sich geistig nicht unterordnen wollten.

Daß Seiling manche unrichtige Meinunger» hegt und ausspricht
, nicht das ist das Beklagenswerte, sondern daß er (wie
schon gezeigt) bei Zitaten das wirklich Vorhandene, welches als
sinngebend notwendig dazu gehört, fortläßt und dadurch
die Zitate widersinnig macht. Daß diese sinn-
entstellenden Fortlassungen leider entweder auf — freilich schier
unfaßbare — Leichtherzigkeit oder aber auf bewußte
Absicht zurückzuführen sind, ergibt sich zweifellos wohl für jeden
vorurteilsfrei Nachprüfenden besonders auch aus den nachstehenden
Ergänzungen zu den von Seiling (S. 78, 79, 80) erwähnten
3 Stellen: „Es widerspricht dem Geiste der Goethe'schen Weltanschauung
, von Wesenheiten zu sprechen, die außerhalb der dem
menschlichen Geiste zugänglichen Erfahrungs- und Ideenwelt
liegen und die doch die Gründe dieser Welt enthalten sollen. Alle
„Metaphysik*' in diesem außerweltlichen Sinne „wird von
dieser" Goethe'schen wie Steiner'sehen „Weltanschauung abgelehnt
" (Goethebuch S. 58). „Wer sich dem Göttlichen in dem
einzelnen Naturdinge zu nähern glaubt, der braucht sich nicht
mehr eine besondere Vorstellung von einem Gotte zu bilden, der
außer und neben den Dingen existiert" (Goethe-Buch S. 80). —
„Das aus diesem gewöhnlichen Bewußtsein heraus erwachte
schauende Bewußtsein kann an die Unsterblichkeitsfrage herantreten
... So kann man nicht mehr der Meinung verfallen, mit
der Zerstörung des Leibes müsse j e des Bewußtsein aufhören,
weii doch die gewöhnliche Bewußtseinsart mit ihrem Leibeswerk-
zeuge dahinfallen muß." („Vom Menschenrätsel" S. 243 bis
244.) — Anerkannt wird von Goethe wie von Steiner der
Gott, der sich in Natur, Natur in sich hegt; geleugnet aber wird
jede außerweltliche, übernatürliche Wesenheit. 'Ausdrücklich aber
meint Steiner, daß also im Denken ein Geistiges erwachen
könne, das als geistiges Denken, als „schauendes Bewußtsein"
den Tod überdauert. (Das Erleben im Denken ist wahres,
geistiges Schauen, ist wahre, wissenschaftliche
„Mystik" nach Dr. Steiner; dagegen das Erleben im bloßen
Fühlen ist ihm eben unwissenschaftliche Pseudomystik.) Eben
diese selben Seiten der genannten Werke von Steiner
führt Seiling an, um zu beweisen, daß nach Steiner's Meinung


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1917/0204