Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 212
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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212 Psychische Studien. XLIV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1917.)

setz, daß er niemandem schaden darf. Von der Strenge dieses
Gesetzes kann sich der Außenstehende doch nur in geringem
Maße eine Vorstellung machen" (Luz.-Gnos. S. 712). Nun waren
bei diesem Schüler die äußeren Verhältnisse einer Geheimschulung
sehr günstig. Denn einerseits wurde der Rhythmus und die
Harmonie durch keine äußeren Lebenseinflüsse in dieser Zeil ge-
stört, andererseits bot seine Berufstätigkeit als Maler ein geeignetes
inneres Fundament, weil „künstlerisches Empfinden
, gepaart mit einer stillen, in sich versenkten Natur die
beste Vorbedingung für die Entwicklung der okkulten Fähigkeiten
ist** (Luz.-Gnos. S. 67). Dieser Schüler gehörte zu den Naturen,
die das Leben zur konsequenten Pflichterfüllung erzogen hatte,
weshalb er auch die „Meditationen" nicht unterließ, als er einen
immer größer werdenden, schädlichen Einfluß auf seinen Körper
verspürte. Er war eben vollständig unter dem Bann der magischen
Kräfte, deren Wirkungen Dr. Steiner in seiner Schulung auch klar
(Luz.-Gnos. S. 613) geschildert hat. „Wenn dann der Schüler
nur genügend aufmerksam ist auf das, was ihm nun z u s t ö ß t,
nachdem er mit dem Geheimlehrer in Verbindung getreten ist,
dann wird er das mannigfaltigste bemerken können. Er wird
finden, daß er nunmehr wie durch „Zufall" Erlebnisse hat
und Dinge beobachten kann, denen er ganz gewiß ohne die Verbindung
mit dem Geheimlehrer nicht ausgesetzt gewesen wäre.*'
Ob eine solche Beeinflussung der „Erlebnisse 4 eines Menschen in
unserer Zeit moralisch statthaft ist, dürfte am wenigsten von dem
Schreiber der „Philosophie der Freiheit" zugegeben werden, wenn
er bei meiner Überzeugung geblieben wäre. Diese Beeinflussung in
der Steiner-Schulung ist aber eine Tatsache, die um so gefährlicher
und verderblicher ist, je „intimere** Formen sie annimmt. Denn
durch seine geistigen Kräfte „findet der Geheimlehrer auch die
Mittel, um mit dem Schüler in Verbindung zu bleiben, auch
bei räumlicher Entfernung** (Luz.-Gnos. S. 617).
Jedes gesunde Gefühl würde sich gegen solche magische, raum-
und zeitlose Beeinflussung empören, wenn man nicht von
Dr. Steiner eine lautere Anwendung seiner Kräfte vertrauensvoll
voraussetzen würde. Man glaubt natürlich, die ethisch hohen
Anforderungen, die er anscheinend an seine Schüler stellt, werde
er, der Meister, vor allem auch an sich stellen. * Dieses Vertrauen
muß schon darum in der Steinerschulung eine große Rolle
spielen, weil beim Eintritt in die übersinnliche Welt der „Fels"
der körperlichen Wirklichkeit verschwindet.^ „Und deshalb muß
als ein anderer solcher „Fels** der „Guru** (der Geheimlehrer)
eintreten. An dem, was er dem Schüler zu bieten vermag, muß
dieser die Wirklichkeit der neuen Welt empfinden. Man kann
daraus ermessen, wie groß das Vertrauen in den Guru sein muß
in jeder Geheimschulung, welche dieses Namens wirklich wert ist"


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