Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 238
(PDF, 154 MB)
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238 Psychische Studien. XLIV. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1917J

scheinen, daß die auf den Tisch verladene psychische Substanz in
verschiedene polare Verhältnisse zu anderen imponderablen Wesenheiten
tritt, so gibt es doch Fälle, wo sich auch beim Tischrücken
außer der Bewegungskraft noch andere psychische Kräfte und Fähigkeiten
offenbaren.

Ein dem Tischrücken analoges Phänomen war in vorliegendem
Falle die Bewegung einer Bank, worauf der Knabe saß. Bewegungen
von Gegenständen ohne Berührung gehörten zu den Seltenheiten
. Der eine der vorerwähnten Zeugen beobachtete das Herabwerfen
und Ausschütten einer Schachtel Zündhölzer, welche
hinter dem Knaben auf einer zwei Meter von ihm entfernten Bank
gelegen hatte; und der andere Zeuge teilt sicherem Vernehmen
nach mit, daß es Sonntag den 1K. und Donnerstag den 22. Februar
nachts fest aneinander gefügte Ofenrohre mit großem Lärm gewaltsam
auseinanderriß, nachdem „Schineff" zuvor mit Emphase angekündet
hatte, daß der Ofen zerstört werden müsse. „Schineff"
fühlte sich hier, in seiner Wirkungssphäre als ein zweiter Cato:
„Ceterum censeo fornaeem esse delendam". Zumeist schien die
außerkörperlich wirksame psychische Kraftdarauf beschränkt, Schallphänomene
hervorzubringen, und unterschied man unter ihnen
zwischen Geräuschen des Klopfens, Kratzens, Klatschens, Wischens
und Knisterns, wovon erstere drei Arten oft einen hohen Grad von
Stärke erlangten. Die Geräusche des Klopfens, wie auch ferner
des Kratzens, wurden, obwohl sie sich hauptsächlich auf die
nächste Umgebung des Knaben beschränkten, gewöhnlich auch an
jenen Stellen erzeugt, wo man es wünschte.

Nachdem lautes Kratzen in Holz deutliche Spuren hinterlassen
haben soll und bei heftigem Klopfen an der betreffenden Stelle materielle
Erschütterungen verspürbar waren, so lag die Vermutung
nahe, daß diese Geräusche durch temporär erzeugte körperhafte,
jedoch unsichtbare Nachbildungen eines Organs hervorgebracht
würden. Der Versuch, einen Abdruck eines solchen flüchtigen
Gebildes zu erlangen, mißlang leider infolge der Verwendung eines
ungeeigneten Abdruekmittels; das Vorhandensein einer widerstandsfähigen
Form erschien aber nichtsdestoweniger dadurch bewiesen,
daß der Abdruck, den man auf der berußten Scheibe erwartet hatte,
in Form einiger fingerlanger, etwa zentimeterbreiter schwarzer
Streifen im Gesicht des Knaben erschien, daß*also etwas Undurchdringliches
zuerst auf die Scheibe und dann auf das Gesicht des
Knaben gedrückt haben mußte, um Rußteilchen von jener auf dieses
zu übertragen. Die Manifestationen der sekundären Persönlichkeit
erfolgten nicht nur im Schlaf-, sondern auch im Wachzustande des
Knaben ; dagegen war ein mündlicher Verkehr mit ihr nur in ersterern
Zustand möglich, die Fälle ausgenommen, wo sich die Stimme
nicht vermittels der Sprach Werkzeuge des Knaben, sondern ohne
dieselben außerhalb seines Körpers betätigte. Wollte man während


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