http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1917/0256
248 Psychische Studun. XLIV. Jahrp 6. Heft * Juni 1917.)
15. Nach Kitt gelang es Kitasato (in Tokio), in dem von
ihm verwendeten Filter aus bestimmter Porzellanerde das Virus
der Maul- und Klauenseuche zurückzuerhalten. Porzellanerde besteht
aus kieselsaurer Tonerde und Quarzsand; vermutlich enthalten
die Tonerden kräftige positive «-Aktivität bez. große Absorptionskraft
für ^ - Teilehen.) (Mit gewissen Krankheitsheits-
erregern infizierte Wunden heilen auffallend rasch bei Behandlung
mit essigsaurer Tonerde)
Auch hinsichtlich des Schweinerotlaufes einschließlich
der Backsteinblattern könnte in vorgezeichneter Richtung manches
Interessante zutage gebracht werden. Ich will >iur einige Hauptpunkte
erwähnen:
1. Der Bacillus ervsipel. suum ist im Darrr. vollständig gesunder
Schweine zu finden und benötigt, um virulent zu werden
und krankheitserregend wirken zu können, offenbar noci irgend
eines Einflusses, d. i. einer entsprechenden Aufladung des Tierkörpers
durch radioaktive Strahlen.
2. Plötzliche Erkrankungen an Rotlauf treten besonders in Zeiten
starker Gewitterbildung, intermittierender und starker Regengüsse,
vor einem Witterungsumschlag und häufig während der Nacht
mit töllichem Ausgang gegen Sonnenaufgang auf. Während solcher
atmosphärischer Vorgänge sind die negativen, vor Eintritt derselben
die positiven Jonen in der Luft stark erhöht.
3. Eine Häufung der Seuehenfäüe ist in der Zeit von Frühjahr
bis Herbst zu verzeichnen, während im Winter Rotlauf nur
spontan auftritt (s. o. Ziff. 5 u. 6).
4. Während bei der Maul- und Klauenseuche die Bodenverh U-
nisse und die vermutlich in (7?) Jahren periodisch wiederkehrenden
Einwirkungen vom magnetisch-elektrischen Unte-erdfeld aus in
Frage kommen, scheint beim Rotlauf der schädigende Einfluß mehr
vom Cbererdfeld und im Zusammenhang mit den periodischen jähr
liehen Schwankungen von bestimm en elektrischen Witterungsvorgängen
auszugehen.
Wie sich aus der Aetiologie des Milz- und Rauschbrandes, der
Geflügeleholerr., der Rind- und Wildseuche, der Schweineseuehe,
des Hundetyphus u. a. erkennen läßt, ist das Auftreten der einen oder
anderen Krankheit abhängig von der Lage des Ortes auf Höhen, in
Tälern oder Ebenen, ^on bisher unbekannt ^gebliebenen (radioaktiven
' Eigenschaften des Erdbodens, von der Feuchtigkeit der
Atmosphäre oder des Bodens, von der Jahreszeit und endlich \on
dem Umstände, ob die Tiere meist im Freien in ungedämpftem
Sonnen- und Tageslicht und reiner Atmosphäre oder nur in mehr
oder weniger finsteren Stallungen in sauerstoffarmer Luft sirh aufhalten
können
Es ist nicht ausgeschlossen, daß auch für die Entstehung der
Infektionskrankheiten beim Menschen, w<e Keuchhusten, Influenza.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1917/0256