Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 257
(PDF, 154 MB)
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Blimibardt: Die Krankhtit der Gottliebin Pittus. 267

finstern Kräfte, zur Ehre alles zu erzählen, ist auch meine einzige
Absicht/' Und im Verlauf der Erzählung sagt er: „Ich kann
es wahrlich niemanden übel nehmen, der mißtrauisch gegen obige
Mitteilungen wird; denn es geht zu sehr über alles Denken und
Begreifen. Aber die fast ein ganzes Jahr hindurch fortgesetzten
Beobachtungen und Erfahrungen, bei welchen ich immer mehrere
Augenzeugen hatte, worauf ich --- schon um Übeln Gerüchten
vorzubeugen - strenge hielt, lassen mich kühn und frei die
Sachen erzählen, indem ich völlig versichert bin, was ich schon
vermöge des Charakters der Gottliebin sein mußte, daß nicht der
geringste Betrug obwalten konnte/4 —

Den ersehnten Schluß der Geschichte, welcher in den Weih-
nachlsfeierlagen (24. bis 28. Dezember 1843) erfolgte, lassen wir
Blumhardt, mit etwelcher Abkürzung, mit eigenen Worten .erzählen
: „Es schien sich alles, was nur je früher vorgekommen
war, noch einmal zusammenzudrängen. Das Mißlichste war, daß
sich in diesen lagen die finstern Einwirkungen auch auf den halbblinden
Bruder und eine andere Schwester Katharina ausdehnten,
und ich also mit dreien zumal den verzweifeltsten Kampf durchzumachen
hatte, wobei deutlich der innere Zusammenhang
zwischen diesen dreien zu erkennen war. Den Verlauf des
einzelnen kann ich nicht m^hr genau erzählen; es war viel zu
mannigfaltig, als daß ich es hätte im Gedächtnis behalten können;
aber Tage waren es, wie ich keine mehr zu erleben hoffe, denn
ec> war so weit gekommen, daß ich sozusagen alles aufs Spiel zu
setzen wagen mußte, wie wenn es hieße, »siegen oder sterben!4
So groß übrigens auch meine Anstrengung war, so fühlbar war
mir ein göttlicher Schutz, indem ich nicht die geringste Ermüdung
und Angegriffenheit fühlte, selbst nicht t nach \ierzehnstündigem
Wachen, Fasten und Ringen. Der Bruder war am schnellsten
wiedet frei und zwar so, daß er zugleich tätige Hilfe im Nachfolgenden
leisten kann. Die Hauptsache kam aber diesmal nicht
an Gottliebin, weiche im letzten Akt nach vorausgegangenen
Kämpfen gleichfalls völlig frei zu sein schien, sondern an ihre
Schwester Katharina, welche früher nicht das mindeste derart erfahren
hatte, nun aber so rasend wurde, daß sie nur mit Mühe
festgehalten werden konnte. Sie drohte mich in tausend Stücke
zu zerreißen und ich durfte es nicht wagen, ihr nahe zu treten,
?ie machte unaufhörliche Versuche mit eigener Hand, wie sie
sagte, sich den Leib aufzureißen, oder lauerte listig umher, als
wollte sie irgend etwas Gräßliches an denen, die sie hielten, verüben
, dabei rasselte und plärrte sie so fürchterlich, daß man
Tausende von Lästermäulern in ihr vereinigt sich denken konnte.
Am auffallendsten war, daß sie ganz bei Besinnung blieb, indem
man mit ihr reden konnte, sie auch bei scharfen Ermahnungen
sagte, sie könne nicht anders reden und handeln, man mochte *i'


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