Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 260
(PDF, 154 MB)
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260 Ironische Studien. XLJV. Jahrg. 6. Heft (Juni 1917).

Fieunde versichert, jetzt sei es aber iür immer zu Ende; und daß
Barth ihm diese 1 äuschung so hoch als Fehl er anrechnete, tat
ihm weh. Ei meinte, Barth hatte doch wenigsten* daraus ersehen
können, wie sehnlich er dem Ende entgegensah; und nm
um so tiefer hatte der Jammer, wenn es wieder ausbrach, auch
ihm zu Herzen gehen dürfen. Baith hatte in diesem Gebiet ebenfalls
Erfahrungen gemacht, aber solcher Art, daß er sich ihrer,
obwohl er auch nicht ohne Ei fahrung göttlicher Hilfe geblieben
war, nicht grade gern erinnerte; lerner war sein Ohr doch allerlei
Berichterstattern, die nur Unsicheres von der Sache wußten, zu
sehr offen; während er es zu Blumhardts großem Schmerz und.
wie ihm Barth nachher gestand, „absichtlich*4 \ ermied, sich von
Blumhardt nähere Aufschlüsse geben zu lassen. Barth hielt überhaupt
jede einmal gewonnene Überzeugung oder Ansicht gerne
fest, fühlte keineswegs das Bedürfnis, sie andern aufzudrängen,
abei noch weit weniger, sie irgend gegen neue umzutauschen;
auch machte ihn die Rücksicht auf andere der Sache noch ferner
stehe ade Freunde zurückhaltender gegen Blumhardt, als es seiner
sonstigen Freundschaft gegen letzteren entsprach. - -

Wir sind endlich durch die dunkeln Klüfte, durch welche
unsei Blumhardt geführt wurde, hindurch gelangt. Mancher
Lesei wird mir es zürnen, daß ich nicht lieber ihn über die-e
Klüfte auf eleganten Brücken allgemeiner Andeutungen hinübet-
geführt Er möge mirs glauben, daß mir dies für .räch weit angenehmer
gewesen wäre, und daß ich oft und viel vor den
einzelnen Partien dieser Schauergeschichten im Geiste stille gestanden
, mit ernster Piüiung, was ich unterdrücken dürfe, wa*
ich erzählen müsse, und mancher Leser, der mir anfangs fast
zürnen möchte um solchen Siaffes willen, wird doch vielleicht
etwa wieder zur Betrachtung demselben zurückkehren und schließlich
den Eindruck gewinnen: Das ist nicht leichte Waie um
bloßen Nervenreizes willen 7usammengestellt, es ist gewissermaßen
heiliges Land; dem Manne, der es erlebt hat (Blumhardt) wa> es
ernst, und in heiliger Weise hat er sich benommen und in hei^igei
Weise auch darüber beichtet.

Solrhe Geschichten kommen nrht nui einerseits in der Bibel
n i ct \r>\ andern sie ei scheinen ande^eits in der Geschichte
des Aberglaubens (wofür manche gai das edle Wort ..Mystik**
mißbrauchen) in widerlicher Füll'*. Das mag sein. So\iel auch
als Produkt der dichtenden Phantasie ocle» gai des Betrugs wird
abgezogen werden müssen - eine peinliche Fülle unheimlicher
Tatsachen wild dem wirklich unbefangenen und nüchternen
Beurteiler wohl immer übrig bleiben. Solche Erscheinungen 21-
wecken unser aller Abscheu. Aber nicht nur dies: sie stimmen
uns auch \on vornherein gegen diejengeo mißtrauisch, welche sie
erlebten, oder den-e^ben gegenüber m;t1 ':1g vorsrins-en


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