Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 281
(PDF, 154 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Literaturbericht.

281

Li teraturbe rieht.

Nachstehend besprochene Werke sind zu Öriginalprei&en durch die Buchhandlung
von Oswald Matze, Leipzig, Lindenstraße 4, zu beziehen.

Bücherbesprechung.

Hoeohstetter, Sophie, -Die letzte Flamme*. Jena, 1916. Die letzte
Flamme! Verglühende Affekte eines mütterlichen Herzens, das nichts
kennen will als den geliebten Sohn und doch übermächtig aus*
Naturdrang erfahren muß, daß ihr Herz noch einer anderen Neigung
fähig ist. In dem Kampf zwischen den beiden starken Gewalten
verbrennt die Lebensgiut, und was zurückbleibt, ist entgeistete
Seele. Wunderbar bat Sopbie Hoeohstetter es verstanden, die zarten
innerlichen Beziehungen zwischen den Menschen zur Anschauung
zu bringen. So in dem Verhältnis von Heinrich Gravenreuth zii
seiner Gattin Renate, die in geistige Umnachtung versunken ist.
Aber selbst in diesem Dämmern läßt der Zauber ihrer Seele den
Vereinsamten nicht los, und er wird sich klar, daß mit ihrem Wesen
immerdar seine tiefste Liebe verbunden bleibt, obwohl sein Menschliches
anderm Glucke nach bangt. Mächtiger als er ist jedoch die
Kraft, mit der die Mutter de-* jungen Jmmo Loßberg sich an ihren
Sohn gebunden bat Er stirbt, und sein Tod wird ihr zum Vorwurf
, ist ihr die Sühne, daß sie eine Weile um eines anderen willen
sein vergessen konnte. Und es hätte d3ch nur des Mutes zur Wahrhaftigkeit
bedurft. Das ist die Klage, die die abgeschiedene Seele
schmerzvoll mit sich trägt. — Für Sophie Hoechstetter ist das Sterben
keine Grenze der menschlichen Verknüpfungen. Das Leben pulst
in allen Zuständigkeiten der Seele, welche Form sie auch haben.
Deshalb bleibt die liebeude Empfindung Jmmos für seinen Freund
und für seine Mutier lebendig und wird Rede in den schmerz-
geschärften Ohren. Es ist nicht ein einzelnes Schicksal. In mancherlei
Formen wandelt die Dichterin das tragische Problem der
mütterlichen Frau als Liebender ab. Aber auch in mancher der
andern Gestalten des stillen Buches brennen nur letzte Flammen.
Und «loch ist das endliche Wort nicht ein Verzicht, sondern ein
Heischen und also ein Zuruf an die Zukunft. Den Mut zur Wahrhaftigkeit
fordert die Dichterin, zur Wahrhaftigkeit unseres inneren
Wesens, um seines Ewigkeitsgehaltes willen.

Hans Frei mark (derzeit Sanitätsgruppeuführer).

Königliche Nativitäten. Von Elsbeth Ebertin, Delmenhorst ^Oldenburg
/. 1915. Preis M. 2.20.

Verfasserin dieser schon Ende 1915 erschienenen astrologischen
Prophezeiungen bezw ^8chicksalsenthüüungenu der am Krieg beteiligten
Herrscher (mit Pörträt) weist im Zirkular darauf hin, daß
mehrere wichtige, ihren zum Teil einer scharfen Zen-ur zum Opfer gefallenen
Blättern: .Zur Einführung in die Wissenschaft der Sterne~
entlehnte Voraussagen über den Weitkrieg bereits buchstäblich
eingetroffen sind; so hat sie vorausgesagt, daß der greise Kaiser
Franz Josef das Ende des Kriegs nicht mehr erleben werde, daß die
planetarischen Einflfnse sowohl für König Georg V. als für Kaiser
Wilhelm IL bis 1917 in heftigem Widerstreit stehen, daß für den
Präsidenten Wilson im 1. Quartal 1917 eine besonders kritische Zeit
anbrechen werde u. s. w. — Obschon wir uns über Astrologie kein
Urteil erlauben, weil Unterzeichneter von dieser uralten r Wissenschaft
* selbst nicht viel versteht und auch aus den Beiträgen sachverständiger
Mitarbeiter der .Psych. Stud.u bis jetzt noch keine
feste Ueberzeugung darüber gewinnen konnte, ob an diesen schwierigen
Berechnungen überhaupt etwas wissenschaftlich Haltbares ist,


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