Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 283
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1917/0291
Literaturbericht.

283

Anwendung auf Wissenschaftslehre und Metaphysik, Letztere wird
verstanden im Sinne von Realitätsbewertung.* Da/* unmittelbare
Selbsterlebnis von Realität im Psychischen kann dazu führen, in
ihm eine höhere Art von Wirklichkeit zu erblicken als im Physischen
und weiter dazu, alle* Physische für die letzte Transformationsstufe
eines ursprünglich Beelischen zu halten. Die theoretische
Durchführung dieses Gedankens scheitelt an der rationalen Unfaß-
barkeit des Psychischen. Eine auf das metaphysische Verhältnis
von Physischem und Psychischem gerichtete Intuition wird sich
mit dem allgemeinen Gedanken begnügen müssen, daß der seelische
Crgrund vielleicht mit dem metaphysischen Urgründe des Physischen
identisch ist. Das Buch Reiningers bietet dem Leser viel Interessantes
und Anregeudes. Es ibt in leicht verständlicher Sprache
geschrieben und kann jedem, der sich gern mit ernster wissenschaftlicher
Literatur befalit, empfohlen werden. — S. —

Otto Umfrid: Da die Zeit erfüllet ward. Wandlungen deutschen Denkens
und Wollens nach der K Chr. Planekscht n Philosophie. Verlag
„Naturwissenschaftenu G. m. b. JI., Leipzig, Marienstraße 18. —
Preis brosch. M. 2.80, geb. M. 4.--.

Umfrids Werke stellen in der deutschen Gedankenwelt ein besonderes
Kapitel dar, das in seinei vollen Bedeutung wohl erst nach
Jahrzehnten nach diesem Kriege, den er, der leiblich erblindete
Seher, mit zuckendem Herzen kommen sah und den er mit jeder
Fiber seines Wesens bekämpfte, erkannt werden wird. lieber allen
vor dem Kriege erschienenen Umfrid'sehen Schriften liegt es wie
Feuerschein der kommenden Weltereignisse; immer und immer
wieder 70g er an der Feuerglocke und rief nach dem Rechtsgedanken
in der Politik, denn von ihm erwartete er die Beschwörung des
kommenden Unheils. Dann stand die Welt in Flammen; die gefürchtete
und bekämpfte Gedankenwelt wurde lebendig und verwirklichte
sich Zug um Zug und ein jeder davon war grausamer,
gräulicher, grimmiger als Menschenhirn ihn je hätte fassen könneu.
J?tzt erhebt sich der einsam Erblindete von neuem, und in all das
Chaos der Zerstörung klingen seine Worte vernehmlich und deutlich :
TDer Bannfluch wird weichen, denn die Zeit, sie ist erfüllet." JSoch
wütet der Weltkrieg! Aber was jetzt aus den Werken Umfrids
strahlt, ist nicht mehr der Feuerschein des Untergangs, sondern
da- Frührot eines Morgens, der einen schönen Tag verspricht. Am
Firmament der Menschheit geht unter Donnern und Blitzen, unter
Beben und Grauen die Sonne des Rechtsgedankens auf und der
Tag beginnt sich zu lichten, Umfrids Ausgangspunkt ist das Gedankensystem
des schwäbischen Philosophen K. Ch. Planck, der in
meinem Ende der 70er Jahre erschienenen Buche „Testament eines
Deutschen* die Ereignisse des Weltkrieges in prophetischer Schärfe
umschrieben hat: Von drei »Seiten werden die Feinde ges<en Deutschland
anrenr^i, doch es wird standhaft bleiben. Das Wichtigste
aber wird fiu den deutschen Denker sein, daß aus der Bitternis
dieser Zeit die Erkenntnis der wahren Weltmission Deutschlands
erwachsen wird. Eine Weltmission nicht des Herrschens, sondern
des Dienens. ES ? Weitmission, die ihr Svmbol hat nicht in der
gepanzerten Vi » , sondern in jener FuBwaschung, welche die kaiserlichen
Majestiu des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation
jährlich vorn: nmen. Aus der Heiligkeit aber des Reichs- und Rechtsgedankens
w* das Heil der Welt erwachsen. — Es ist ein Buch,
das nur ein D*ut«*cher schreiben konnte. Die Begründung einer
Weltannchau aie zu einem pazifistisch orientierten Organisationsund
Rechts«y»tt m führt, wie sie sich in der Literatur keines Volkes


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1917/0291