Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 292
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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292 Psychische Studien. XL1V. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1917.)

von Gegenständen für die Aufnahme der Injecta in Betracht
kommen und Kiesevvetter weist in diesem Zusammenhang ganz
richtig auf die spiritistischen Bringungen oder „Apporte" hin, sofern
für diese die Betrugshypothese nicht zu Recht besteht. Aber
selbst wenn man die magische Heranbringung der Injecta zugibt
, so ist damit noch lange nicht die Aufnahme und die Beherbergung
der Injecta im menschlichen Körper als eine Durchdringung
des Stoffes eines lebenden Organismus anzusehen. Hierfür
soll Kiesewetters zweiter Grund beweisend sein, indem eben
bei echten Injectis die Umstände so liegen sollen, daß die Ausscheidung
eines irgendwie aufgenommenen Gegenstandes gänzlich
ausgeschlossen ist. Das ist nur durch spezielle Beispiele zu beweisen
und so wollen wir einige der vielen von Kiesewetter angeführten
besprechen.

Als auf natürliche Weise gänzlich ausgeschlossen erscheint
Kiesewetter die Ausscheidung durch Stuhlgang oder Auseiterung
von zufällig verschluckten Nägeln oder Nadeln. Und doch sind
solche Vorkommnisse häufig berichtet. Nach Kiesewetter (S. 612)
erzähl: bereits Johann W i e r als Augenzeuge darüber in seinem Buche
„De Praestigiis Daemonum" 1568. Aus dem Jahre 1&S6.7 berichtet
Kiesewetter über das Erbrechen von Nägeln, Draht, Nadeln usw.
durch die Töchter des württembergischen Lehrers Schau stein.
Auch der Abgang von Nägeln und Nadeln durch den Stuhl ist
häufig berichtet. Dazu ist zu bemerken, daß das Wandern einer
Nadel durch den Magen-Darmkanal ohne sich in die Darmwand einzubohren
eine zwar wunderbare, aber doch natürliche Leistung des
Organismus ist. Der Wiener Physiologe Exner hat in vielen Experimenten
Hunden Stecknadeln in den Magen oder Darm gebracht
und hat beobachtet, wie die Muskeln der Darmwände, die mit der
Nadelspitze in Berührung kamen, sich sofort krampfartig zusammenzogen
, das Eindringen der Nadelspitze dadurch erschwerten und
verhinderten, und wie die Nadeln so gedreht und gewendet wurden,
bis sie mit dem stumpfen Ende voraus, langsam, aber sicher durch
den ganzen Darm, ohne die Darm wand zu verletzen, wanderten
und schließlich auf natürliche Weise mit dem Kot abgingen. Nähnadeln
allerdings, die an beiden Enden ziemlich spitz sind, durchbohren
häufig die Magen-Darmwand und können bei ihrem weiteren
Wandern im Körper den Tieren den Tod bringen. Aber wie es
das Glück manchmal will, kann auch eine im Körper wandernde
Nadel einmal gerade kein lebenswichtiges Organ durchbohren und
kann irgendwo die Haut durchbrechen und als ein scheinbar hineingehextes
Inject den Körper verlassen. So ist doch z. B. folgender
Bericht Kiesewetters (S. 621) als durchaus nicht wunderbar zu bezeichnen
: „Der 1626 als anhaltischer Leibarzt gestorbene Philipp
Salmuth erzählt, daß er eine Magd beobachtete, welcher Nadeln,
Haare und Kohlen aus einer Geschwulst des linken Armes herauseiterten
. a


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