Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 296
(PDF, 154 MB)
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296 Psychische Studien. XLIV. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1917.)

angeblich mit dem Mond an Ausdehnung wechselnden Geschwür
das Messer von dem Meister „Wundärzten des Herzogs von Braunschweig
- Wolffenbüttel" den III. Tag Juli anno LXIV mit seinen
Instrumenten herausgetan. Die wechselnde Größe des Geschwüres
gibt Kiesewetter selbst sehr gern preis und im übrigen sind die
tatsächlichen Angaben über den Fall (z. B. die Lage des Messers
im Leibe, die Beschaffenheit des Wundkanals us*v.) trotz der weitschweifigen
Erzählung sehr unzulänglich. Es sei deshalb diesem
Vorkommnis nur ein Bericht über folgenden Fall des berühmten
Kölner Professors Bardenheuer angefügt. „Im Jahre 1893 führte
Professor Bardenheuer in Köln eine Operation an einem sieben-
undvierzigjährigen Manne aus, der seit der Schlacht von König-
grätz, also über ein Vierteljahrhundert hindurch, eine 3? Millimeter
lange Säbelspitze im Körper trug. Diese Säbelspitze war von
einem Granatsplitter am Säbel abgeschlagen und mit dem Granatsplitter
in eine Brustwunde getrieben worden. Der Splitter war
entfernt worden, ohne das man von der Säbelspitze etwas wußte.
Nach zwanzig Jahren zeigte steh auf dem Rücken des Mannes, in
der Höhe, in der er die Brustwunde gehabt, eine Geschwulst,
die sicli allmählich verhärtete. Als diese zu schmerzen begann,
ließ er sie aufschneiden und die Säbelspitze trat heraus."

„Jeder Zweifel, ob sich . . . lnjecta wirklich im Körper befunden
haben oder Apporte sind, mul.! verstummen, wenn dieselben
bei einer Sektion aufgefunden werden. Und in der Tat liegt ein
derartiger Fall vor, denn der Arzt Dr Emanuel Se liger erzählt,
daß er im Juni 1G81 mit mehreren Kollegen bei der Sektion einer
fünfzigjährigen Frau in den Muskeln der Nabel- und Zwergfell-
gegenc folgende lnjecta gefunden habe: eine Menge in Kugeln geballte
Haare mit einer dem Lederabschabsel der Gerber ähnlichen
Masse vermischt, einen Katzenschädel mit Unterkiefer und Hundszähne
, alles so verfitzt und verwickelt, daß man es kaum mit dem
Messer zertrennen und aus den Bauchmuskeln herauschälen konnte."
Nach dieser Beschreibung Kiesewetters (S. (524/5) unterliegt es
keinem Zweifel, daß wir es im vorliegenden Fall mit einer in der
Medizin wohlbekannten Art von Geschwülsten, nämlich den Der-
moidevsten (wegen ihres merkwürdigen Inhaltes auch Wundergeschwülste
genannt) zu tun haben Diese entstehen durch
Wucherung der Eizellen der Ovarien und erzeugen Knochen, Haare,
Zähne usw., denn eine Eizelle ist ja, durch eine männliche Samenzelle
zu Teilungen angeregt, normalerweise imstande, Zellen für
alle Gewebsarten des menschlichen Körpers zu liefern. Die Angabe
, daß Hundezähne und ein Katzenschädel bei der Sektion gefunden
wurden, ist wohl so zu verstehen, daß in der Geschwulst
eben Zähne und vielleicht Zähne tragende Knochenstücke gefunden
wurden, denn die Feststellung der „Hunde"zähne und der Knochen
«eines „Katzenwschädels stammt durchaus nicht von einem gewiegten
Zoologen. —


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