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303 Psychische Studien. XLIV. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1917).
sagte: „Er besteht darauf, daß ich dir das sage." Später wurde
durch Mrs. Leonard auf eine Frage von Sir Oliver eine nähere
Beschreibung dieser Photographie gegeben, welche die Beschreibung,
die durch Mr. Peters gemacht war, bestätigte. Alle diese Protokolle
sollten studiert werden, da sie ebenso viel wert sind als die
genauen Aufzeichnungen der „Society for Psychical Research'4.
Die nächsten 160 Seiten beschäftigen sich mit ausführlichen
illustrierten Aufzeichnungen von Sitzungen mit verschiedenen
Medien und erreichen ihren Höhepunkt durch Privatsitzungen in
Raymonde Haus in Edgbaston ohne irgend welches Medium.
Die Sitzungen mit berufsmäßigen Medien wurden nicht allein
m Gegenwart von Raymonde Vater Und Mutter gehalten, sondern
auch von andern Familiengliedern, die bis dahin keine Ueberzeugung
eines Weiterlebens hatten, sondern der Annahme von der Möglichkeit
eines geistigen Verkehrs mi* Verstorbenen sehr skeptisch
gegenüberstanden. Dem einen seiner Brüder gab Raymond die bezeichnende
Botschaft: „Niemand soll mein Ableben bedauern, ich
glaube, daß ich jetzt mehr zu tun habe, als ich jemals auf der
irdischen Sphäre hätte tun können." —
Dieses Buch muß als letzter und am meisten vorgeschrittener
Beweis der „Psychical Research" angesehen werden, da er auf einer
wahrhaft wissenschaftlichen Basis beruht und die Existenz eines
tinsichtbaren Universums von fortdauernden intelligenten Wesen
beweist und das Weiterleben nach dem körperlichen Tod erläutert
und die Tatsachen festlegt, daß es eine gut unterrichtete Verbindung
zwischen Lebenden und Toten gibt, vorausgesetzt, daß d:e nötigen
Bedingungen dazu vorhanden sind.
Strindberg als Mystiker.
Eine Studie von Karl Waack (Rostock).
Das höchste Lob, das einem Dichter gezollt werden kann, ist
das, daß man ihn zugleich einen Propheten nennt. Dieses Lob
können von allen europäischen Dichtern, deren Wirken bisher in
das zwanzigste Jahrhundert hineinreicht, eigentlich nur zwei uneingeschränkt
für sich beanspruchen, Tolstoi und Strindberg.
Beide sind, ausgehend von rein künstlerisch-literarischem
Wirken, zu einer vertieften Auffassung der Welt und der Zeit gelangt
, beide haben mit hellseherischem Blick in das Leben hineingesehen
und mit prophetischer Hand auf neue Ziele der inneren
Entwickelung der Menschen hingewiesen.
Voll Wunder ist das Herz des Menschen, und tiefe Religiosität
ist der klarste Born echter Dichtergröße. \uch Strindberg schöpfte
aus diesem heiligen Born; zuerst unbewußt, dunkel, später immer
klarer und bewußter, je heller sein Blick wurde, den er, ein echter
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