Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 322
(PDF, 154 MB)
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♦122 Psychische Studien. XL1V. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1917.)

Antikritisches zum Fall Steiner.

Von Max S e i1i n g, München.

Der den Lesern bereits vorgestellte Karl Vorländer (Mai-Heft
S. 210) sagt a. a. O., Steiner scheine als Polemiker „nur vornehmes
Ignorieren oder gehässiges Grobwerden44 zu kennen. In ähnlicher
und außerdem noch verdächtigender Weise wurde mir im Mai-Heft
S. 190fg. von einem der „allernächsten Freunde44 Steiners, einem
Herrn Gustav Wöbeken entgegnet1). Auf der von diesem unentwegten
Steinerianer angeschlagenen „anthroposophischen44 Ton
verzichte ich, indem ich es mit Sokrates für absurd halte, den
Fußtritt eines gewissen Tieres mit einem menschlichen zu erwidern.
Sachlich habe ich das folgende zu antworten.

Der bequeme Vorwurf, daß die von mir angeführten Stellen
„immer wieder44 aus dem Zusammenhang gerissen seien und dadurch
angeblich „widersinnig44 werden, kann von meinen etwa 25 Zitaten
höchstens 5 treffen, ohne jedoch einen auch nur nennenswerten
Schaden anzurichten, geschweige denn zu einem Widersinn zu
führen. So ist die von mir „verschwiegene'4 Antwort Arensons auf
seinen fragenden, von Steiner selbst beanstandeten (Mai-Heft S. 208)
Ausruf für das, was ich im Auge habe (daß „wir nicht zu den selben
Quellen dringen können44, wie der Geheimforscher), ganz belanglos.
Ob und daß man manches — jedoch bei weitem nicht alles, wie
namentlich die Einzelheiten der Kosmogonie — prüfen kann, ohne
selbst Geheimforscher zu sein, ist eine Frage für sich, die ich
durchaus nicht verneine. — Ebenso unnötig war es, aus der Schrift
„Vom Menschenrätsel44 das anzuführen, was auf den von mir (Febr.-
Heft S.SO) zitierten Satz folgt, nach welchem die gewöhnliche
Bewußtseinsart mit dem Tode wegfällt. Daß die Lehre Steiners
ein höheres, vom Tode unberührtes Bewußtsein kennt, ist denn doch
zu bekannt, als daß es besonders hervorzuheben gewesen wäre.
Es kam vielmehr nur darauf an, zu zeigen, daß Steiner hinsichtlich
des gewöhnliehen Bewußtseins vor der materialistischen Logik kapituliert
und damit eine bedenkliche Unwissenheit auf dem Gebiete
des phänomenalen Okkultismus (im Sinne du Preis) verrat. — Was
Goethes Stellung zur Metaphysik betrifft, so lautet der von mir in
?ndirekter Rede angeführte Satz bei Steiner: „Alle Metaphysik wird
von dieser Weltanschauung abgelehnt4' (Goethe-Buch S. 58). Um
mir hier das Herausreißen aus dem Zusammenhang vorwerfen zu
können, zitiert Wöbeken den vorangehenden Satz und schiebt dann
hinter „Alle Metaphysik44 die Worte „in diesem außerweltlichen
Sinne44 ein. Warum hat Steiner das nicht selbst getan? Immerhin

lj Deinhard sprach nämlich S. 124 dieser Zeitschrift die Hoffnung
aus, daß Steiner mir wohl selbst antworten, oder dies „durch einen seiner
allernächsten Freunde tun lassen" werde. Warum ersteres nicht geschab, ist
eine Frage, die man gewiß mit Recht aufwerfen darf.


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