Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 328
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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428 Vpyohwhe Studien. XLIV Jahrg. 7 Heft. (Juli 1917.,

stand, doch auch der folgenden, Für die Stellung Steiners zum
weiblichen Geschlecht charakteristischen Umstand zu erwähnen.
Als Grund der jedem höher Denkenden mißfallenden zweiten Heirat
Steiners wurde im Münchner Zweig angegeben, daß er eine „Frau
zum Reinemachen" brauche, die ihm zudringliche Anhängerinnen
vom Halse hält, wie denn auch mehrere enttäuscht gewesen sein
sollen, daß die Wahl des „MHsters" nicht auf sie fiel. Während
die Unentwegten natürlich behaupten, daß man Steiner für das Ge-
bahren dieser Weiber nicht verantwortlich machen könne, möchte
ich denn doch glauben, daß bei richtigem Verhalten seinerseits ein
Bedürfnis zum Reinemachen nicht aufgekommen wäre. So war es
schon von Anfang an verkehrt, daß Steiner sich mit einem weiblichen
Stab umgeben und damit den Titel „Wetoerherzog" zugezogen
hat.

Der von Wohlbold als Motto verwendete Ausspruch Goethes
ist ganz und gar nicht am Platz, weil man den „Schritt" eines
Goethe alferdings „nicht hindern" darf, während man den eines
Steiner hindern muß, wenn man, wie ich, von dessen Schädlichkeit
überzeugt ist und außerdem nicht mit dem schwachen Tolstoi sagt:
„Widerstrebe nicht dem Übel", sondern dem starken Solovjeff zustimmt
, wenn er eindringlich mannt: „Bekämpfe das Böse, namentlich
aber da, wo es deinem Mitmenschen schadet!"

„Es ist eine ärgerliche Sorte von Köpfen, welche widersprechen
, ehe sie begriffen haben". Dies Wort des Naturforschers
Paul? erklärt am besten manche der von Wöbeken und Wohlbold

Stemels aus diesem Anlaft die ( HYenth^hkeit nicht wieder mit ihre* Auto-
matenl'>gik: Da , der Doktor" intellektuell und moralisch unantastbar ist,
muß jeder .Angriff auf ihn unberechtigt und der Angreifer entweder ein
dummer oder boshafter oder pathologisch zu nehmender Mensch sein; sollten
aber diese Krklärungsmoglichkeiten in einem gegebenen fcalle nicht hinreichen
, dann liegt eben für das Verhalten des Doktors ein okkulter Grund
vor, über den profanen Menschen kein Urteil zusteht, — In meinem Falle
soll Bosheit vorliegen, nämlich -- wie mir immer wieder zu Ohren kommt

— Rache für die Ablehnung meiner Schrift „Wer war ( hristus"" (C. Kuhn,
Müncnen). Nein, da hi?ttf* ich in meinem ersten Angriff wahrlich einen
schärferen Ton angeschlagen; und »'enn dies später geschehen ist, so wuide
ich dazu herausgefordert Als Rachedurstiger hätte ich darüber berichten
können, wie erbärmlich Steiner und wie unverantwortlich seine Frau gelegentlich
jener sinnlosen Ablehnung sich verhalten hjiben; sinnlos, insofern
die Schrift nach dem Urteil vieler AnthropOMjphen zur Verbreitung der Lehre
Steiners sehr geei^n^t ist. Ich verzichte in dei Öffentlichkeit auch jetzt noch
auf die Darlegung dieses mich für Steiner mit Scham erfüllenden Erlebnisses
, bin aber lereit, dem Vorstand der A. G. für etwaige Beratungen
(von denen in einer Münchner Versammlung die Rede gewesen sein soll;
einen eingehenden Bericht zu ermatten Ich bemerke nur noch, daß Steiner

— was zur Beurteilung seiner Persönlichkeit von allgemeinem Interesse ist

— auch bei dieser Gelegenheit seinen auffallenden Mangel an gewöhnlicher
Menschenkenntnis merken ließ; denn ah Hellseher muß er sich ja angeblich

»anschmieren lassen".


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