Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 349
(PDF, 154 MB)
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Clericus: Zwei deutsche Professoren gegen die Telepathie. 349

kennen, ohne an Unsterblichkeit zu glauben. So macht wenigstens
die angeführte Betrachtung die Unsterblichkeit nicht zu einem unbedingten
praktischen Postulat.

Am allerwenigsten bedarf es?zur Erkenntnis eines Pflichtgebots
des Glaubens an eine individuelle Unsterblichkeit. Man
könnte sich nämlich den von Kant geforderten Willen auch in pan-
theistischer Weise denken: die hier mögliche Stufe der Sittlichkeit
würde dann die irdische Offenbarungsform für den heiligen
Willen der absoluten Alleinheit sein. Uebrigens ist es fraglich,
ob nur der Unsterblichkeitsglaube, von dem Kant hier spricht,
wirklich zu dem von ihm aufgesteckten Ziele führen kann. Ist
der Fortschritt nach dem heiligen Willen hin unendlich, so scheint
das Ziel nie zu erreichen; es ist nämlich sehr zweifelhaft, wiefern
eine unendliche Annäherung überhaupt eine Annäherung ist. Es
kann daher in Frage gestellt werden, ob wirklich nur die von Kant
angenommene „ins Unendliche fortdauernde Existenz4" das letzte
Ziel der Sittlichkeit erreichbar , mithin nach seiner eigenen Ansicht
das Sittengebot verbindlich machen könnte. (torts. foi^t..

Zwei deutsche Professoren gegen die

Telepathie.

Von Dr. j. C1 e r i c u s.

In der „Leipziger Illustrierten Zeitung", Jahrg. 1917 Nr. 3845
(Kriegsnummer 136) erschien ein kurzer Artikel von dem Professor
der Medizin Dr. Edinger in Frankfurt a. M. über mystische Phänomene
, der für das Wissen des Herrn Professors auf dem Gebiet
der modernen okkulten Forschung geradezu ein beschämendes
testimonium paupertatis bildet. Man sollte es angesichts der ernsten
Literatur über diesen Gegenstand, angesichts der beharrlichen
exakten Forschungen moderner Hochschulprofessoren, deutscher
wie auüerdeutscher, auf diesem schwierigen, aber, wie man wenigstens
glauben sollte, jeden Gebildeten aufs tiefste interessierenden
Gebiete, nicht für möglich halten, daß Edinger die mystischen
Phänomene als solche charakterisiert: „an die ohne exakte Untersuchung
geglaubt wird". Es handle sich da „niemals um
Phänomene, die sich ernst und unter zu variierenden Bedingungen
studieren" lieföen. Offenbar hat Prof. Edinger noch keinen Blick
in das epochemachende Werk eines deutschen Hochschulprofessors
geworfen; ich meine die Studie Staudenmaiers: „Die Magie als
experimentelle Naturwissenschaft". Unbekannt blieben ihm zweifellos
auch die Forschungen eines Prof. Flournoy in Genf, unbekannt
die liter. Veröffentlichungen Schrenck-Notzings in München,1) um
nur weniges aus der neuesten Literatur zu nennen. Mit welch

l) Auch die des Prof. der Medizin in Freiburg, Schottelius.


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