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(Jlericus: Zwei deutsche Professoren gegen die Telepathie. 353*
um eine Energieausstrahlung, die reale Empfindungen erzeugt
, ohne daß man zur Hypothese von einem teihveisen Austreten
des sog. Astralleibes zu greifen braucht). Jedenfalls, so schwierig
auch eine befriedigende Erklärung der Phänomene bleibt, liegen
aber hier Tatsachen vor, die jene gegnerischen Professoren veranlassen
müßten, Vorurteile und veraltete, meist auf materialistischen
Prämissen aufgebaute enge Theorien aufzugeben und aus den Tatsachen
zu lernen, nicht aber sie deshalb unterdrücken zu wollen,
weil es unbequem ist, mitunter auch als beschämend empfunden wird,
umlernen bezw. sich selbst desavouieren zu müssen. Der wahre
Forscher muß unbedingt auch dazu den Mut finden! Höchst bedauerlich
bleibt es immer, wenn das Publikum von Männern, die auf
ihrem Spezialgebiet als Autoritäten gelten mögen, über die okkulte
Forschung aber nur mangelhaft unterrichtet sind, geradezu irre
geführt und in seiner stumpfsinnigen, kritiklosen Ablehnung alles
Okkulten noch bestärkt wird.--
Nachtrag. Zur Bestätigung des oben erwähnten, wahrhaft
klassischen Falls von Telepathie stellte uns der Herr Einsender
noch nachfolgenden Brief des Pioniers N., des unbescholtenen und
für zuverlässig geltenden Sohnes eines angesehenen bayrischen
Obermüllers, gütigst zur Verfügung. Derselbe schreibt (dat. H.,
27. V. 1917): „Mein Freund Joseph A . . . teilte mir mit, daß ich
ihnen Auskunft geben soll über die Sache, welche ich am Abend
des 17. Februar erlebte, als mein Freund Joseph im Lazarett war.
Ich hatte von 12—2 Uhr Wache. Um /_! Uhr hörte ich auf einmal
in einer Entfernung von 80 m Fußtritte, sah aber niemand. Die
Tritte kamen näher und näher, ohne daß ich irgend jemand sah.
Da hörte ich die Tritte schon 20 m vor mir. Ich fing zu zittern an
und stellte mich aus Furcht hinter aas Wachthaus. Auf einmal
hörte ich ganz deutlich vor mir, wo Tritte herkamen, eine feine
Stimme, die mir zurief: „Ludwig, kennst Du mich denn
ni ch t?u Werter Herr Doktor! Es war genau die Stimme meines
Freundes Joseph, die da erscholl. Meine Furcht war nun zu Ende-
Ich gab zur Antwort:Joseph, bist es Du?" Dieselbe Stimme sagte:
,,Ja ich bin es und muß jetzt wieder in's Lazarett zurück" Ich
hörte hierauf abermals Fußtritte, die sich aber dann in weiter Entfernung
wie in ein feines Säuseln verloren. Ich war über diesen
Vorfall ganz aufgeregt und teilte ihn meinem Freund Joseph am
nächsten Morgen gleich brieflich mit. Und zu meinem Erstaunen
bekam ich von ihm am 3. Tag nachher einen Brief, in dem er mir
mitteilte, daß er wirklich [jedenfalls sein „Astralleib"!] bei mir in
Schleißheim war." — Eine bewußte oder unbewußte Täuschung
scheint also hierbei ausgeschlossen zu sein. — Red.
Obwohl auch diese Möglichkeit diskutabel ist!
4) Der Herr Verf. (Hochschulprofessor) schreibt uns noch (dat. i. 7. 17):
„Heute besuchte mich Pionier N. persönlich und teilte mir auf mein Be-
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