Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 367
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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Wa»ck: Btri'nrlberg als Mystiker.

sammeln" sind zwei allgemein „gangubare Wortwendungen, die gut
das Vermögen der Seele ausdrücken, sieh auszudehnen und sich
wieder zurückzuziehen.--

Das Geheimnis eines großen Schauspielers liegt in seiner angeborenen
Eigenschaft, seine Seele zu irradiieren, ausstrahlen zu
lassen und dadurch in Verbindung mit dem Publikum zu treten.

Bei den großen Krisen im Leben, wenn selbst das Dasein bedroht
ist, erreicht die Seele transzendente Eigenschaften. — Folgendes
ist mir passiert: Ich saß eines Herbstmorgens an meinem
Schreibtisch vor dem Fenster, das nach einer düsteren Straße
hinausging in einer kleinen Industriestadt Mährens. Im angrenzenden
Zimmer, zu welchem die Tür angelehnt war, ruhte meine Frau in
kränklichem Zustande. Indem ich schrieb, träumte ich mich fort
in eine Landschaft, die in einer Entfernung von mehr als tausend
Kilometern nördlich lag, und die ich wohl kannte.

Während es Herbst war und hier unten nahezu Winter, befand
ich mich mitten im Sommer unter einer grünen Eiche, von der
Sonne beschienen; die Rosen, die Syringen, die Jasmine atmeten
wahrnehmbar ihre besonderen Düfte aus. . . . Plötzlich höre ich
einen heiseren Schrei, ich finde mich auf dem Fußboden stehen, ein
Krampf dreht schraubenförmig mein Rückgrat um, und bewußtlos
falle ich nieder auf einen Stuhl mit einem unerträglichen Schmerz
im Rücken. Ich erwache zum Bewußtsein und es wird mir klar»
daß meine Frau von hinten gekommen war um guten Morgen zu
sagen und ganz leise ihre Hand auf meine Achsel gelegt hatte
Ich war abwesend, und die Rückkehr meiner Seele ging auf so.
plötzliche Weise vor sich, daß ich dadurch litt.----

Das Band, das es zwischen Freunden gibt, zwischen Verwandten
und im höchsten Grade zwischen Gatten, ist ein wirkliches
Band und von einer greifbaren Wirklichkeit.---

Seit mehreren Jahren habe ich Aufzeichnungen von allen meinen
Träumen gemacht, und ich bin zu der Überzeugung gekommen,
daß der Mensch ein doppeltes Leben lebt, daß die Einbildungen,
die Grillen, die Träume eine Art Wirklichkeit besitzen. Sodaß wir
alle zusammen geistige Somnambulen sind und im Traume Handlungen
begehen, die durch unsere wechselnde Beschaffenheit uns
während des wachen Zustandes verfolgen mit dem Gefühl der Befriedigung
oder dem bösen Gew issen, der Furcht vor den Folgen."

In Paris, wohin der Dichter immer wieder zurückkehrte, fiel
ihm u. a. auch Allan Kardee's „Buch der Geister" in die Hand, das
er mit großem Interesse studierte und in dem er Analogien zu
Swedenborg und Blavatzky entdeckte. Sein seelischer Zustand in
jener ernsten Periode der Erweckung und Läuterung spricht sich
am Besten in der Schilderung eines Traumes aus, den er hatte.
Diese Schilderung ist von einer so wundersamen mystischen Poesie
erfüllt, daß sie wiedergegeben zu werden verdient: „Vor ein paaf

»


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