Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 404
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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404 Psychische Studien. X LIV. Jahrg. 8.-9. Heft (Aug.-Sept. 1917).

jungen Mädchens. Wenn ich dessen Inhalt zu dem Übrigen lege,
was ich selbst weiß, sehe ich darin nur einen ernsten ehrlichen
Versuch, der Wahrheit zu ihrem Rechte zu verhelfen, andern zur
Warnung und vielleicht auch zur Rettung! Weitere Einzelheiten
erspare ich mir heute, denn ich muß vielleicht, wenn Zeit und
Stunde gekommen sein werden, öffentlich Zeugnis ablegen.

Ich will niemanden richten; aber auch nicht durch Schweigen
und Verschweigen mich zum Mitschuldigen m&ehen. [Sehr gut! —
Red.!] Ich bin überzeugt, daß in die „Anthroposophisehe Gesellschaft
" weitaus die meisten Mitglieder mit den reinsten Absichten
und wahrhaft gutem Willen eingetreten sind, aber auch, daß es
jetzt mehr Enttäuschte gibt, als es Außenstehende ahnen! Sie sind
und waren wohl nicht von Anfang an so unabhängig, wie ich,
können sich vielleicht von dem Einfluß des okkulten Lehrers nicht
ganz frei machen, oder haben allerlei Pflichten und Rücksichten*
manchmal wohl auch eine Art abergläubischer Furcht vor der
magischen Macht dieses Lehrers. [Das scheint uns längst der Fall
zu sein! —• Red.] Aber das darf uns nicht zurückhalten; für mich
gibt es fetzt nur noch die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten:
entweder — schweigen und mich dadurch zum Mitschuldigen
machen, oder — Farbe bekennen und Zeusnis ablegen.

Julia Weraackt..44
Anschließend die wörtliche Abschrift ein^s Briefes, der von
dem schweren Seelenkampf der Dame zeugt, deren Zweifel Dr
Steiner selbst nicht zu beantworten geruhte;

Kopie (das Original besitzt Frau v. d. M. Basel).

Dornach, 15. VI. lti.
Liebe Johanna! Sie fragten mich neulich, ehe Sie fortgingen
, mit Interesse nach Einzelheiten in Bezug auf den Abend
vom 31. Dez 1915. Ich möchte meinen Eindruck davon genau
feststellen Sie wissen, ich sehe des Doktors Vorgehen an dem
Abend als eine Prüfung für uns an.

Es wurde also an dem Abend ein Weihnachtsspiel aus dem
13. oder 14. Jahrhundert (wie es die Bauern damals zu spielen
pflegten) wiederholt; ich hatte es schon zu Weihnachten gesehen
. Es wird also vorgeführt auf die primitivste Art: die Weisen
im Morgenlande, welche den Stern sehen; die Eltern mit dem Kinde
in Bethlehem; die Welsen bei Herodes; die Anbetung der Könige
und Hirten; der Aufbruch zur Flucht nach der Erscheinung des
Engels im Traum; des Herodes Zorn und der Auftrag zum Kindermord
; zum Schluß kommen verzweifelte Judenväter mit ihren toten
Kindern zum König Herodes. Einer dieser Väter heißt „Kaiphas".
Diese Väter sind ganz schwarz gekleidet, karikierte Juden, mit
schwarzen Kinderleichen. Den Herodes holt zum Schluß der Teufel,
der vorher noch sein eigenes schwarzes Kind mit rot heraus-


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