Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 476
(PDF, 154 MB)
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476 Psychische Studien. XLIV. Jahrg. 11. Heft. (November 1917.)

Rasse ist, daß aber trotzdem ein Aufstieg hinsichtlich der
geistig-seelischen Entwicklung der Menschheit stattfindet,
und zwar hauptsächlich infolge des von Christus mit dem
geopferten Blute gegebenen Impulses. Ganz in Übereinstimmung
damit stellt Wagner in „Religion und Kunst" als
Ergebnis eines langjährigen Nachdenkens die Behauptung
hin, daß „die Entartung d^s menschlichen Geschlechtes durch
den Abfall von seiner natürlichen (vegetabilischen) Nahrung
bewirkt worden" sei, — während er andererseits, wie wir
bereits gesehen, im Blute Christi das Heilmittel erblickt,
das ,,dem ganzen menschlichen Geschlechte zur edelsten
Reinigung von allen Flecken seines Blutes gespendet" ist.

Bemerkenswert erscheint vielleicht auch, daß das Leben
Wagners mit verschiedenen mystischen oder doch merkwürdigen
Ereignissen verknüpft ist, die der Oberflächliche
freilich nur als Zufälligkeiten ansprechen wird. So befindet
sich unter den Belegen dafür, daß das Wagnerische Kunstwerk
die Erfüllung dessen ist, was unsere klassischen
Dichter auf dem Gebiete des Dramas ersehnt haben, auch
der folgende Ausspruch Jean Pauls: „Bisher warf immer
der Sonnengott die Dichtgabe mit der Rechten und die Tongabe
mit der Linken zwei so weit auseinander stehenden
Menschen zu, daß wir noch bis diesen Augenblick auf den
Mann harren, der eine echte Oper zugleich dichtet und
setzt". Dies wurde 1813, dem Geburtsjahr R. Wagners,
und noch dazu in Bayreuth, geschrieben! — Im Jahre
1845 fand die erste Aufführung des „Tannhäuser" statt,
der den Ausgangspunkt für die wütenden Kämpfe um
Wagner bildete. (Der Meister hatte selbst gesagt, daß er
sich mit diesem Werke sein Todesurteil geschrieben.) Im
gleichen Jahre wurde Ludwig IL, der nachmalige Schirmherr
und Retter Wagners aus höchster Not, geboren. —
Die Skizze zum ersten Entwurf des „Parsifai" entstand an
einem Karfreitag (1857).

Endlich sei auf eine Schrift hingewiesen, die zum Thema
dieses Aufsatzes in naher Beziehung steht: Leopold von
Schröder, „Die Vollendung des arische« Mysteriums in
Bayreuth" (Lehmann, München). Der Verfasser zeigt, wie
das uralte Suchen und Sehnen der arischen Völker durch
das Kunstwerk Wagners auf unerhört großartige Weise befriedigt
worden und Bayreuth ein idealer Einigungspunkt
der Arier geworden ist. Damit sei den Deutschen ein unschätzbarer
Vorzug gesichert, als „den berufenen Hütern
dieser geweihten Stätte, wo des Grales Wunder sich enthüllen
, der Drache dem Schwort des furchtlosen reinen


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