Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 491
(PDF, 154 MB)
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Dobberkau: Studien zur Philosophie d. Plutarchos von Chaironea. 491

der Schlaf der angenehmste ist. Erstlich kann er durch ein
gewisses, unserer Natur so ganz angemessenes Vergnügen jede
Empfindung von Schmerz auslöschen. Zweitens besiegt er alle
Begierden und Leidenschaften, so stark sie auch immer sein
mögen.

Der Schlaf „erquickt uns, ohne daß etwas angenehmes von
außen hinzuzukommen und auf unsere Sinne zu wirken braucht
und das größte Vergnügen, das er uns macht, besteht darin,
daß er uns von einem sehr lästigen und drückenden Verhältnisse
befreit, demjenigen nämlich, das die Seele an den Körper bindet
, Denn im Schlafe sondert sich die Seele ab, sie kehrt zu
sich selbst zurück und sammelt sich wieder, statt daß sie vorher
an der Körper gefesselt und in so viele Sinne zerstreuet war."

„Die Seele scheint den Körper im Tode ganz und gar zu
fliehen, im Schlafe aber ihm nur auf eine Weile zu entlaufen.
Daher kommt es, daß manche zwar mit Schmerzen sterben, alle
aber mit Vergnügen schlafen. Im ersteren Falle wird das Band
gänzlich zerrissen, im letzteren aber nur nachgelassen und lockerer
gemacht, indem die Sinne des Körpers, so wie Knoten sich
auflösen und dadurch die Spannung der Seele vermindern."

„Es ist nicht die Liebe oder ein Wohlgefallen, wodurch die
Seele an den Körper gefesselt und mit ihm innig verbunden wird,
sondern bloß die Furcht vor der Ungewißheit des Todes. Denn
wie der weise Hesiodus sagt: „Vor uns Menschen halten die
Götter das Leben verborgen."

Sie haben also die Seele nicht mit fleischernen Banden an
den Körper gefesselt. Um sie darin fest zu halten, erfanden
sie ein besonderes Mittel, eine ganz eigene Art von Band, nämlich
die Ungewißheit und Zweifel in Hinsicht des Zustandes nach
dem Tode. Wenn die Seele von der Glückseligkeit, die die Menschen
nach dem Tode erwartet, fest überzeugt wäre, so würde
sie sich, wie Heraklitus sagt, durch nichts auf dieser Welt zurückhalten
lassen.'* —

Es ist wertvoll zu wissen, daß diese Gedanken mit den
Schlußfolgerungen übereinstimmen, die unser Meister du Prei
aus dem bisher bekannten Tatsachenmaterial des Okkultismus
glaubte ziehen zu müssen und die er in seinen Werken als geschlossenes
philosophisches System logisch begidndete.


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