Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 498
(PDF, 154 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1917/0506
498 Psychische Studien. XLIV. Jahrg. 11. Heft. (November 1917.)

2. Steiner hat in der 1897 in Kürschners Deutscher National-
Literatur erschienenen zweiten Abteilung des vierten Bandes seiner
Ausgabe von Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften, S. 343,
aaläßlich einer sehr scharfen Polemik gegen Vorl ander innerhalb
dreier längerer Zitate fünfmal falsch zitiert, und
/war handelt es sich dabei um mindestens zwei Fälschungen, bei
denen es durch ihre Natur klar ist, daß sie entweder bewußt begangen
oder nur durch eine Geistesveiwirrung zu erklären sind,
während man die übrigen auch als aus frevelhaftem Leichtsinn ent-
sianden erklären könnte, was jedoch in diesem Zusammenhange
n wahrscheinlich ist. Als Beispiel sei angeiührt: Goethe'sches
Original in dem 1887 in Kürschners Deutscher National-Literatur
erschienenen 2. Bande der Steiner'schen Ausgabe von Goethes
Naturwissenschaftlichen Schriften, S. 10 2): „. . . . sie sollen als
gleichgültige und gleichsam göttliche Wesen suchen und unter-
•uchen was ist, und nicht was behagt"; Steiner'sches
Zitat:,,... sie suchen und untersuchen was ist, und nicht was
behalt." "«)

3. Sieht man in Steiner einen in normaler Weise zurechnungsfähigen
Menschen, so sprechen folgende beiden Tatsachen dafür,
daß er sich der genannten Fälschungen auch in neuerer Zeit gelegentlich
wieder erinnert hat. Erstens hat er nämlich bei der
Abfassung und wiederholten Neuauflegung seines Buches ..Theo-
rophie" dieselben Worte Goethes, die er 1897 gefälscht halte, als
Ausgangspunkt benutzt („Theosophie", II. Das Wesen des Menschen
). Und zweitens hat er den Wahlspruch, den er der Anthro-
posophischen Gesellschaft erteilte, Goethes Sprüchen in Prosa entnommen
, in deren Einleitung er 1897 die Fälschungen begangen
hatte. 4)

4. Steiner hat die genannten • Fälschungen nicht widerrufen
und nicht getilgt, sondern er fordert im Gegenteil noch in seinem

bildenden Stellen hervor: Erste Auflage, Erster Band, S. 153, Z. 21 ff.
Zweite Auflage, Erster Band, S. 226, Z. 17 ff. (hier entsteht nämlich durch
die eine geringf ügige Änderung Blödsinn) und Erste Auflage, Zweiter Band,
S. 68, Z. 4 v. u. bis S. 69, Z. 16; Zweite Auflage, Zweiter Band, S. 78,
Z. 15 v. u. bis S. 79, Z. 6 (hier entsteht nämlich durch die eine geringfügige
Änderung ein falsches Zitat).

2) Steiner hat hier entgegen dem literarischen Gebrauche nicht angegeben
, wo das Original seines Zitates zu finden ist*

•*) D«ß man es mit Zitaten im strengen Sinne des Wortes zu tun haben
soll, geht unter anderem aus der einmal vorkommenden und daselbst sonst
sinnlosen Kenntlichmachung einer Auslassung durch .... hervor.

4) Sieht man in Steiner einen eingeweihten Hellseher, so sprechen zum
mindesten noch folgende beiden zwar nicht dokumentarisch beweisbaren,
aber den Anthroposophen wohlbekannten Tatsachen dafür. Erstens war das
Buch mit den Fälschungen in Berlin in demselben Gartenhause, in dem
auch Steiner wohite, verkäuflich. Steiner erzählt aber von sich, daß ihn
einmal ein falsches Zitat eines andern von der Auslage in der Buchhand-


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