Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 507
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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ßamler: Menschliches und Göttliches

507

posophen, die das Nachplappern von Steinersätzen für
Denken halten, noch lange nicht begreifen.

An Steiners menschlich-starkem Gedanken bau begannen
später übermenschliche Kräfte und höhere Wesenheiten anzuklopfen
, die ihr Vorhandensein seinem selbstbewußten
Denken begreiflich machten. Da wurde der Begriff „ich
denke* zur Meditation: „Es denkt mich.* Nun redete er
über das schöpferische Wirken der geistigen Hierarchien,
vertrat als Hauptsache die Göttlichkeit Christi, erkannte,
wie das Götterschaffen „des Denkens Kraft zur Traumesdumpfheit
* herabdrückt und prophezeite sogar, daß in
nächster Zeit ein „Gotteswesen" niedersteigen soll „in da«
Erdenreich, zu wohnen in eines Menschen Fleischeshülle.*
Nach seiner Schilderung (Pforte der Einweihung, S. 48)
wirkt der Geist dieses „Gotteswesens" „in allem für das
Reich der Ewigkeit . . . Ertöten muß er darum
vieles, was nur dem Reich des Zeitenseins gehören
soll. Doch seine Todesopfer sind Saaten der Unsterblichkeit
" (von mir gesperrt). Darnach ist der Gegensatz
der beiden Kreise — von Steiner „Reiche* genannt —
ho groß, daß der eine vernichtend, tötend auf den andern
wirken kann. Ein ähnlicher gewaltiger Gegensatz kommt
ja auch in dem von Christus an Petrus gerichteten Wort
/um Ausdruck: „Gehe hinter mich, du Satan! denn du
meinest nicht, das göttlich, sondern das menschlich ist/6
(Markus 8, 33 -35). Auch die vorlauten Anthroposophen
dürften diese Worte verdient haben.

Auf S. 217 dieser Zeitschrift wurde schon gezeigt, daß
Steiner sein menschliches Gebäude mit dem offenen Bekenntnis
zu Lucifer gekrönt hat. Hier sei als Dokument
aus späterer Zeit eine von Dr. Steiner eigenhändig ge~
*ehriebene Meditation mitgeteilt, die mir übersandt wurde
und die er einem esoterischen Schüler in Berlin 1911 zur
Hebung gegeben hat. Sie lautet: „ Ich soll mich concentrieren
auf Stirne. Ich soll verbinden dies Centrum mit
der Weltenmutter. Ich soll mich concentrieren auf das
Herz. Ich soll verbinden dies Centrum mit dem Erdenvater
. Ich soll mich concentrieren auf beide Hände. Ich
soll verbinden 1. H. mit Chr. (linke Hand mit Christus).
Ich soll verbinden r. H. mit Luc. (rechte Hand mit Lucifer
).* Steiner scheint also als Geheimlehrer und als
„rechte Hand Lucifers* ein unvergleichlicher Alchemist zu
sein, der sogar das Teuflische mit dem Göttlichen (Feuer
mit Wasser) „verbinden* zu können glaubt und daraus in
seinem Hexenkessel „ohne Änderung* eine einheitliche Weltanschauung
braut. Jesus hat zwar energiseh behauptet:


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