Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 512
(PDF, 154 MB)
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512 Psychische Studien. XLIV. Jahrg. 11. Heft (November 1917.)

Fühlens usw. zusammen, kurz zum Gefühle des Lebens, des
seelischen und leibliehen Daseins. Störungen des Gleichgewichts
können ebenso durch die Sinnesorgane eindringen
wie Schreck, Nervenschock, als mechanisch durch Stoß, Verwundung
, Blutverlust usw.; offenbar ist doch der auf diesem
Wege herbeigeführte Tod ein Umschlagendes Gleichgewichts
.*)

In dieses mechanische Gleichgewicht greift das thermische
Gleichgewicht treibend, stützend und ergänzend ein; es steht
damit in Wechselwirkung. Dazu ist der Organismus dergestalt
polar eingerichtet, daß das Herz mit Blutinhalt den
iiinern heißen Pol, die Peripherie bis zur Haut des Rumpfes
und aller Glieder den äußeren, sich beständig abkühlenden
Pol darstellt. Das Gleichgewicht wird hier repräsentiert
durch die normale Blut wärme von 37° Celsius. Ernste Störungen
dieses Gleichgewichts sind Fieberhitze bis zur tödlichen
Erhöhung auf 42° Celsius einerseits, oder zu große
Abkühlung, die bis zum Herzen drmgt und sich als Schüttelfrost
oder kaltes Fieber äußert, anderseits.

Als Regulator in dieses innerdynamische Gleichgewicht
oder in diesen innerdynamischen Prozeß greift das psychische
Gleichgewicht ein, d. i. der ungestörte Prozeß der sinnlichen
Wahrnehmung und des damit zusammenhängenden Denkens.
Durch die entsprechenden Nerven wirkt dieser ProzeS belebend
und zugleich stabilisierend auf den Herz- und Pulsschlag
ein, letzteres besonders, weil des Wahrnehmens und Denkens
Außenrichtung jene innern Vorgänge ungefühlt und unbewußt
bleiben läßt. Man beobachte dazu nur die Hypochonder
, die zu ängstlich auf ihr Herz und dessen Tätigkeit
achten. Sie bringen durch diese krankhafte Aufmerksamkeit
Herzgang und Pulsschlag in Unordnung und Unruhe,
was manche Arzte „nervöses Herzklopfen* nennen. Beim
Gesunden sind Wahrnehmen und Denken Regulatoren der
Herztätigkeit.

Hierbei sei zugleich ein Blick auf die scheinbar ab-
sohlte Trennung von Seele and Geist einerseits und ihrer
materiellen Grundlage im Organismus anderseits geworfen.
Es ist allerdings zugleich eine auffallende Trennung zwischen
beiden, wie auch eine unleugbare, unentbehrliche Wechsel-
Wirkung zwischen beiden Nachzuweisen und festzustellen.
Dieses Doppelverhältnis entspricht dem Verhalten der beiden
Pole beim Magneten oder bei einem elektrisch geladenen
Körper. Der materielle Organismus entspricht dem posi-

*) Das ist besoiders auffallend in allen Fallen, wo die Arzte , Herzschlag
" oder „Gehirnschlag" als Todesursache feststellen.


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