Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 514
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1917/0522
514 Psychische Studien. XLIV. Jahrg. 11. Heft. (November 1917.)

selbsttätig auf jede Art des Gleichgewichts ein, sondern
schafft ihre besonderen Organe dazu.

Was nun alles im Gange hält, ist die Ernährung,
welche für fortgesetzte Erneuerung des Blutes in seiner
richtigen chemischen und zugleich organischen Znsammen-
setzung sorgt. Die normale Beschaffenheit des Blutes und
aller damit zusammenhängenden Säfte und Prozesse stellt
das „chemische Gleichgewicht* dar. Sofern hier die Verbrennungen
durch den eingeatmeten Sauerstoff eine große
Rolle spielen, ist dieser chemische Prozeß als die Grundlage
des oben erwähnten thermischen Gleichgewichts anzu-
sehen. Störungen werden hier hervorgerufen durch Wirkung
tödlicher Gifte. Solche werden aber wieder in der Hand
geschickter Ärzte zu Mitteln — Medikamenten —, das gestörte
**'chemische Gleichgewicht wieder herzustellen. Wenn
durch Erschlaffung der Ernährung im hohen Alter Säfte
und Kräfte mehr und mehr versagen, so ist dieser Tod aus
„ Altersschwäche * mit einem Stehenbleiben einer Maschine
mangels Dampf- oder elektrischer Kraft oder eines Uhrwerks
mangels der Federkraft zu bezeichnen*.)

]m großen Ganzen ist also das In- und Durcheinander
aller dieser Prozesse als physisch-psychischer Gesamtprozeß
mit der Haupttendenz der Erhaltung des Gleichgewichts
festgestellt. Der psychische Prozeß mit dem psychischen
Gleichgewicht ist übergeordnet und bildet Gipfel und
Krone des Ganzen. Er muß, wie bereits gesagt, sich
gründen auf Einheit, bez. Einigung der Gagensätze oder
Einheit von Gegensatz und Identität.

Dieses vielseitige Gleichgewicht schließt an sich ein
Maximum aller Bewegungen und Erregungen ohne
Schaden ein, d. h. den lebenvollen Fortgang aller einschlagenden
Prozesse.

Das Gleichgewicht des einzelnen Menschen üudet nach
außen hin eine feste Stütze durch die Ordnung in der umgebenden
Natur- und Menschenwelt, im inner- und außer-
politischen Gleichgewicht. Kurz: Das Leben ein vielseitiger
Prozeß mit der Haupttendenz des Gleichgewichts, der Tod
ein „Umsturz des Gleichgewichts."

*) Die völlige Zersetzung aller organischen Stoffe und Gewebe in
der Leiche, die wir „Verwesung*1 nennen, offenbart sich] somit als Umsturz
des chemischen Gleichgewichts. —-

*) Der Herr Einsender, akademisch gebildeter Lehrer in Sachsen,
schrieb uns zu obiger Studie, die wir wegen Raummangels seither zurückstellen
mußten, (dat. Neustädtel, 28. III. 17) u. a.: „Die freundliche Aufnahme
meiner im Oktober- und Novemberheft 1913 veröffentlichten Ab-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1917/0522