Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 518
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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518 Psychische Htudien. XLIV. Jahrg. 11. Heft. (November 1917.)

Jahre 1886, nach kurzer Kiankheit, gestorben. Nachdem
mir durch seine Frau weder von seiner Erkrankung, noch
von seinem Ableben Mitteilung gemacht wurde, tat es mir,
als ich von anderer Seite, nach erfolgter Beerdigung, von
diesem Ereignis Kenntnis erhielt, sehr leid, daß ich denselben
nicht noch vorher hatte sprechen oder wenigstens
sehen können. In einigen Tagen nach seiner Beerdigung,
als ich im 24-stündigen Verkehrsdienst in der Südbahnstation
Lebring stand, legte ich mich, um bis zur Ankunft
des nächsten Zuges ein wenig auszuruhen, auf das in der
Verkehrskanzlei befindliche Sofa. Als ich nach einiger Zeit,
es war zwischen 12—1 Uhr Nachts, meine Blicke unwillkürlich
meinem Fußende zuwendete, sah ich dort deutlich das freundlich
-ernst auf mich gerichtete Gesicht meines Onkels und
zwar genau so, wie es zu dessen Lebzeiten ausgesehen hat.*)

Der nur kurze Zeit währende Anblick dieses Gesichtes
erfüllte mich mit einem schaurig-freudigen Gefühl, denn nicht
nur mein bis dahin gehabtes Leid, meinen Onkel nicht mehr
gese len zu haben, wurde gestillt, sondern ich erfuhr dadurch
auch, daß der geistige Verkehr der Lebenden mit den Verstorbenen
nicht ganz ausgeschaltet ist. Von einer bereits
im Werden begriffenen spiritistischen Wissenschaft hatte
ich Jamals noch gar keine Ahnung.

Im Jahre 1903 jedoch wurde meiner Familie von einer
jungen Dame mitgeteilt, daß ein Verkehr mit Geistern mittels
eines Tischchens möglich sei. Die mit meiner, damals 15
jährigen Tochter Helene, als gutes Medium, durchgeführten
Versuche, lieferten dann nicht nur schriftliche Mitteilungen,
sondern auch schöne Zeichnungen auf einen Bogen Papier.
Dieselbe will aber schon seit dem Jahre 1906 nichts mehr
mit solchen Versuchen zu tun haben, weil ihre Nerven zu
stark davon angegriffen wurden.

Kurze Notizen.

a) Karl Ernst Knodt f. In Bensheira a. cl. Bergstraße
ist dieser Tage der Pfarrer und Dichter Karl Ernst
Knodt im Alter von 61 Jahren an einem Herzschlag gestorben
. Der edle Verstorbene hat uns in den letzten Jahrgängen
wiederholt Proben seiner naturinnigen, gedankenvollen
Dichtungen eingesandt und uns dabei der aufrichtigen
Sympathie mit unseren engeren Bestrebungen versichert.
Knodt, als „Waldpfarrer" und hilfsbereiter, gütiger Mann
weit bekannt, ist nun zu den Sternen eingegangen, die in

*) Dieses scheinbar objektive ,,Gesicht" kann auch subjektiv ak
Halluzination gedeutet werden. — Red.

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