Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 542
(PDF, 154 MB)
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542 i Psychische. Studien. XLIV. Jahrg. 12* Heft. (Dezember 1917.)

zen Wesens tätig ist und dessen Vorstellen Schöpferkraft
bedeutet

Vogl bedeuten außergewöhnliche Zustände, die einer
Konzentration, einer Vereinheitlichung und Vereinfachung des
Seelenlebens (Somnabulismus, Trance) gleichkommen, eine Art
Rückkehr in jenen längst vergessenen Urzustand; daher kann man
in ihnen etwas erfahren von jener Schöpferkraft. Hierbei ist das
Tagesbewußtsein ausgeschaltet oder stark eingeengt und ein anderes
viel ursprünglicheres Sein kommt mitunter zum Vorschein;
das lebendig schöpferische Vorstellen tritt in Wirksamkeit.

Ein umfangreiches Tatsachenmaterial aus der Psychologie der
Hysterie und Hypnose bietet zahlreiche Belege für die Intensitäts-
Steigerung der Vorstellungstätigkeit in diesen Zuständen. Was die
psychische (magische) Einwirkung auf leblose Gegenstände im
Trancezustand beirifft, so möge hier kurz erinnert sein an die Resultate
, welche Professor Ochorowicz und Referent mit dem
Medium Stanislawa Tomczyk erzielten, der es schließlich gelang,
willkürlich kleinere Gegenstände durch psychische Beeinflussung
in Bewegung zu setzen. Auch aus der Kasuistik des Mediums
Eusapia Paladmo lassen sich Beispiele für die Richtigkeit der psychogenen
Telekinese beibringen, ebenso aus der Beobachtung
anderer Versuchspersonen.

Schließlich bezieht sich Vogl auch auf die vom Verfasser
dieses Referats publizierten „Materialisationsphänomene" *) und
erkennt die „ideoptastische" Theorie desselben in /ollem Umfange
an. Er sagt darüber: „Der Gedanke, der mir von grundlegender
W chtigkeit erscheint, bleibt der der schöpferischen Verwirklichung
von Vorstellungen. Man könnte geradezu von einer Geburt jener
seltsamen Gebilde (der Matcrialisationsphänomene) reden, falls
man in diesem Begriff das Schöpferische anerkennen will, wobei
über das Spiel noch anderer geistiger Potenzen, die wie bei jeder
Neuschöpfung am Werke sein mögen, noch nichts gesagt ist. Die
von dem Münchener Gelehrten bearbeiteten Phänomene sind nicht
wunderbarer als das, was beim W'erden im Mutterleibe vor sich
geht und nur viel längere Zeit in Anspruch nimmt. Sie erscheinen
viel wunderbarer, weil sie so selten sind."

Ob die schaffende Realisierung vor Vorstellungen das Vorhandensein
einer gestaltbaren Materie, eines organischen Fluidums
zur Voraussetzung hat oder nicht, ist hief ohne Belang. Denn:
Was ist Materie? Des Geistes eignes Denkgebilde
. Selbstverständlich bloß in ihm und soweit e r ihm
Selbständigkeit gibt. Und was ist des Menschen Leib? Nicht
mehr denn das intimste Stück dieser räumlich zeitlichen Umwelt,

*) Schrenck-Notzing, „Matenalisationsphänomene", München, Reinhardt
, 1914. Vorrätig bei Oswald Mutze, Leipzig. Preis brosch. M. 14,60,
eleg. geb. M. ]6,6o.


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