Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 553
(PDF, 154 MB)
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Bahls: Die geistige Kraft: Beherrscherin des Stoffes. 553

hauptete später, daß sie bald nach dem vermeintlichen
Rufen die Tochter zur Seite meines Bettes vor einer Uhr,
die etwa 21/« Meter von meinem Bette entfernt an der
Wand hing, deutlich habe stehen sehen. Als sie sich darauf
erschrocken herumgelegt, habe sie das Mädchen nun tränenfeuchten
Blickes, aber weniger deutlich, zur Seite ihres
Bettes stehen sehen. Andern Tages in der Frühe erhielten
wir die Trauerbotschaft, daß unsere Tochter gestorben
sei. Im Krankenhause erfuhren wir, daß die Verstorbene
nach der Operation (Bauchfellentzündung und
Darmverschlingung) sich zunächst ziemlich ruhig verhalten
habe, dann aber sehr unruhig geworden sei und wiederholt
nach ihrer Mutter gerufen hätte. Ueber den Zeitpunkt
konnte man uns keinerlei Angaben machen. Ueber-
haupt sah^n wir uns (nebenbei vermerkt) einer erstaunlichen
Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit seitens der
Krankenschwestern gegenüber, die auch die Ursache zu
einer dauernden und unüberwindlichen Abneigung gegen
jedes Krankenhaus geworden ist.

Als wir spät des Nachmittags wieder in der Wohnung
eintrafen, bemerkte ich, daß die erwähnte Wanduhr stand
und 3/A12 zeigte. Sie war vom vorhergehenden Abend her
noch i4ufgeZgogen. Die Uhr war dfmals etwa ein Jahr
alt (eine Gewichts-Pendel-Wanduhr) und ging bis dahin
stets genau und tadellos. Ich stieß, wie üblich, das Uhrpendel
an, aber die Uhr „tickte* nicht einmal, wenigstens
nicht hörbar, und nach mehrmaligem Bemühen mit gleicliem
Mißerfolg unterließ ich weitere Versuche. Das sogenannte
^Ticken einer Pendeluhr rührt bekanntlich daher, daß der
eine der beiden Ankerschuhe des Pendelankers bei der
Schwingung des Pendels sich in die Zahnlücke des Hemmrades
hineinlegt, während der andere Ankerschuh sieh aus
einer der Zahnlücken heraushebt. Ist dies ganz geschehen,
so legt sich der dem eindringenden Ankerschuh benachbarte
Zahn des Hemmrades unter der Einwirkung des Ganggewichtes
mit einem hörbaren Ruck („ticken") gegen diesen
Ankerschuh. Am folgenden (zweiten) Morgen trachtete ich
auf Zureden meiner Frau abermals die Uhr in Gang zu
bringen; auch jetzt war ein „ticken* bei normalem Ausschlag
des Pendels nicht hörbar; erst wenn der Ausschlag
fast doppelt so groß gemacht wurde, ließ sich ein
leises Ticken vernehmen. Jetzt versuchte ich es mit der
Ganggewichtsvermehrung durch Anhängen auch des Schlaggewichtes
; aber selbst mit dieser doppelten und einer später
noch weiter erhöhten Belastung gelang es nicht, die Uhr
in Gang zu bringen. Am Nachmittag nahm ich dann, nur


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