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Bahls: Die geistige Kraft: Beherrscherin des Stoffes. 555
wesen, daß er nicht habe unterlassen können, schnell aufzustehen
und draußen nach ihrem Verbleib zu forschen.
Er habe aber alle Türen verschlossen gefunden und keine
Spur von der Verschwundenen entdecken können; deshalb
hätte er schließlich geglaubt, die Erscheinung dürfe er
vielleicht als Warnung ansehen und ein Unglück möchte
ihm bevorstehen.
Leider hatte raein Bekannter versäumt, den Zeitpunkt
der Erscheinung festzustellen, er meinte aber, es müsse
bald nach Mitternacht gewesen sein. — Demnach
wird der Astralkörper der Verstorbenen, die stets eine
große Hinneigung zur Mutter an den Tag legte, zunächst
durch Betätigung an der Uhr von den Eltern haben Ahse
h i e d nehmen wollen (die Rufe nach der Mutter im
Krankenhause), um sich alsdann dem Geschäftsfreund noch
ein letzte» Mal zu zeigen. Letzterer ist übrigens überempfindlich
(sensitiv) veranlagt, sonst aber der materialistischen
Weltanschauung zugetan. —
In den geschilderten Vorgängen haben wir ein Beispiel
dafür, daß die geistige Kraft, wenn sie noch
in teilweiser Verbindung mit der körperlichen Kraft steht,
den 81 o f f nach gewissen, uns noch unbekannten Naturgesetzen
, zu beherrschen vermag. Im vorliegenden
Falle war der Astralkörper das Bindeglied — die
Brücke — zwischen geistiger Kraft — dem Astralkörper —
und dem Stoffe. Mindestens der Aetherkörper aber
ist ebenfalls als stofflich oder feinstofflich zu denken,
und jedenfalls wird man selbst dem Astralkörper eine
gewisse Stofflichkeit nicht absprechen können. — In
Bezug auf die Beeinflussung der Uhr muß es als auffallend
angesehen werden, daß diese Beeinflussung eine nachhaltige
war. Hätte sie nur in einer vorübergehenden Erleichterung
des Ganggewichtes bestanden, so würde der Stillstand wohl
dem Zufall zugeschrieben worden sein. Die Verstorbene
wollte sich aber, weil die gerufene Mutter nicht kam, vor
dem Eintritte des Todes noch in einer Weise bemerkbar
machen, die einen Zweifel an ihrer Einwirkung nicht auf-
kommen lassen konnte, denn sie durfte sicher sein, daß
beim Eintritte außergewöhnlicher Erscheinungen technische
Erwägungen mindestens seitens ihres Vaters folgen würden.
Im Leben zeigte sie ein gutes Verständnis für technische
Dinge und wußte als ehemals gelegentliche Helferin des
Vaters, insbesondere in Erfindungsangelegenheiten, vermutlich
die technischen Hauptsächlichkeiten einer
Pendeluhr riehtig einzuschätzen. Da ein allmähliches
Nachlassen der Einwirkung auf die Uhr (Ermög-
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